25.02.2019

In den Fächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) werden Fähigkeiten trainiert, die am Arbeitsmarkt der Zukunft sehr gefragt sind. Wie diese Schlüsselfähigkeiten von Lernenden selbständig erarbeitet und der Lernstand mit digitalem Assessment gemessen werden kann, ist Inhalt eines Forschungsprojekts des Departments für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien der Donau-Universität Krems.

Im von der EU geförderten internationalen Forschungsprojekt „Assessment of Transversal Skills in STEM“ (ATS STEM) geht Dr. Andrea Ghoneim vom Department für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien der Donau-Universität Krems der Frage nach, wie die Lernenden beim Kompetenzerwerb in den Fokus gerückt werden können. Der altbekannte Frontalunterricht soll einem schülerInnen-zentrierten Unterricht weichen, bei dem Lehrende als Coaches individuelle Unterstützung anbieten. Dadurch verschmelzen Lerndesign und das den Unterricht begleitende Assessment. Die SchülerInnen werden angeleitet, selbständig sich die notwendigen Informationen zu beschaffen.

Kompetenzen statt bloßen Wissens
Während im Sprachunterricht seit Jahren der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen die Kompetenzen vorgibt, über welche Lernende verfügen müssen, gibt es in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – nichts Vergleichbares. Ein erstes Ziel des Projekts ATS STEM liegt in der Entwicklung eines Kompetenzrasters, welches die Querschnittsfähigkeiten der MINT-Fächer erfasst. Es ist davon auszugehen, dass dazu Fähigkeiten wie autonomes Lernen, Recherche nach und Bewertung und Darstellung von Informationen sowie kritisches Denken gehören werden.

Das Projekt ist in eine Vorher-Nachher-Testung eingebettet, welche den Lernerfolg der teilnehmenden 10–13-Jährigen der Sekundarstufe I dokumentieren wird. In Österreich sind keine Pilotklassen vorgesehen. „Die Donau-Universität Krems wird allerdings sowohl am Design und in der Evaluierung des Experiments mitarbeiten. Auch die Qualitätssicherung wird sie leisten, damit alle Prozesse des komplexen Projekts reibungslos ablaufen. Das Lernen soll im Rahmen des Pilotversuchs ein bereicherndes und nachhaltiges Erlebnis für Lernende und Lehrende sein und das Ergebnis wichtige Grundlagen für das Lernen in Naturwissenschaft und Technik liefern“, erläutert Bildungsforscherin Ghoneim den Beitrag des Departments für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien.

Formen zeitgemäßen Assessments
Ein Schwerpunkt des Projekts ATS STEM liegt auf dem Einsatz von neuem digitalen Assessment, angefangen von ePortfolios bis hin zu komplexen Testwerkzeugen, die PISA-ähnliche Auswertungen ermöglichen. Ein ePortfolio ist die elektronische Version eines traditionellen Portfolios, das in einem digitalen Umfeld erstellt wurde und Texte, Bilder, Audio- sowie Videomaterial enthalten kann. In einem ePortfolio können SchülerInnen das Erlernte und ihre Ideen zusammentragen, auf ihre gesammelten Arbeiten zugreifen, über das Gelernte reflektieren sowie das Gelernte mit Peers teilen, sich Ziele setzen, Feedback einholen und ihre Leistungen präsentieren. Während das ePortfolio lernerInnen-zentriert ist und vor allem für formatives Assessment herangezogen wird, sind Werkzeuge wie PISA testzentriert und für summatives Assessment geeignet. Letzteres ist eine abschließende, meist in Zahlen ausgedrückte Beurteilung, bei formativem Assessment handelt es sich um leistungsförderliche, verbale Beurteilung.

 

Titel: Assessment of Transversal Skills in STEM
Projektverantwortliche: Dr. Andrea Ghoneim
Department: Department für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien
Laufzeit: 28.02.2019 – 28.02.2022
Auftraggeber: Europäische Union
Fördergeber: Erasmus+
Projektkoordination: Dublin City University, Irland
Projektpartner:
Donau-Universität Krems, Österreich
Het Gemeenschapsonderwijs (GO!), Belgien
Cyprus Pedagogical Institute, Zypern
H2 Learning, Irland
Kildare Education Centre, Irland
University of Tampere, Finnland
Ministry of Education, Science and Sport, Slowenien
National Education Institute, Slowenien
Universidad de Santiago de Compostela, Spanien
Xunta de Galicia, Spanien
Haninge Kommun, Schweden

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