06.05.2021

Aus einem Pool von rund 180 internationalen ExpertInnen wurde Attila Pausits in das Beratungsorgan für den Bereich „Hochwertige Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung“ gewählt, das am 4. Mai 2021 von EU-Kommissarin Marija Gabriel eingerichtet wurde. Angesiedelt in der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur wird die Gruppe zur faktengestützten Politikgestaltung unter anderem bei Fragen der Inklusion, Ausgabeneffizienz und Evaluierung beitragen.

Auch wenn die allgemeine und berufliche Bildung in die Zuständigkeit der EU-Mitgliedstaaten fällt, will die EU in diesem Bereich die nationalen Anstrengungen unterstützen und ergänzen. In einem breiten Zugang zu hochwertiger Bildung und Ausbildung erkennt die EU einen Weg, Wirtschaftswachstum und sozialen Zusammenhalt zu fördern, Forschung und Innovation zu stimulieren und den Bürgerinnen und Bürgern Entwicklungschancen zu bieten. Ein Ziel der EU-Kommission liegt in der Schaffung eines europäischen Bildungsraums, in dem Schul- und Hochschulabschlüsse EU-weit anerkannt, Auslandsaufenthalte sowie der Spracherwerb gefördert werden. Weiters soll ein Bewusstsein für eine europäische Identität und das kulturelle Erbe Europas entwickelt werden. Für diese Zwecke wird die Europäische Union in den nächsten sieben Jahren mehr Mittel für die allgemeine und berufliche Bildung bereitstellen als jemals zuvor.

Breite Themenpalette

Die ExpertInnen-Gruppe, beschickt mit Koryphäen des privaten und öffentlichen Sektors aus ganz Europa, wird die nationalen Behörden dabei unterstützen, die verfügbaren Mittel optimal zu nutzen. Zudem soll sie zu einer faktengestützten Politikgestaltung beitragen, indem sie für die Mitgliedstaaten einen Leitfaden mit soliden Belegen über die Auswirkungen, Kosten und Herausforderungen bei der Umsetzung wichtiger politischer Maßnahmen erstellt. Bei der ersten Sitzung der ExpertInnen-Gruppe wurden bereits Meinungen und Perspektiven zu drei Hauptbereichen ausgetauscht, die den größten Teil der Bildungsausgaben ausmachen und sich erheblich auf die Lernergebnisse auswirken können. Ein Fokus liegt auf den Lehrenden und AusbildnerInnen, da sie die wichtigsten Schlüsselfaktoren für Innovation, Inklusion und transformative Bildungserfahrungen darstellen. Zur Bewältigung der drängenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts liegt das Augenmerk auch auf der Verwaltung der Bildungsinfrastruktur und der damit verbundenen materiellen und personellen Ressourcen. Dazu zählen der Zugang zu Breitbandinternet und Informationstechnologie-Infrastruktur ebenso wie der Übergang zu grünen, nachhaltigen Technologien. Dies führt zum dritten Schwerpunkt, der digitalen Bildung, mit der junge Menschen in Europas digitales Zeitalter geführt werden.

Über die Person

Univ.-Prof. Dkfm. Dr. habil Attila Pausits wurde mit 1. Oktober 2020 zum Universitätsprofessor für Hochschulforschung und -entwicklung nach § 98 UG2002 berufen und ist Leiter des Departments für Hochschulforschung an der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur. Er ist Vorstandsvorsitzender der European Higher Education Society (EAIR), Mitbegründer und Sprecher des österreichischen Netzwerks für Hochschulforschung sowie Vorstandsmitglied von AUCEN (Austrian University Continuing Education Network). Zudem ist Pausits als wissenschaftlicher Leiter und Koordinator des Erasmus Mundus Master Programms „Research and Innovation in Higher Education, MSc (MARIHE)“ tätig. Aktuell ist der Bildungsforscher unter anderem im Erasmus+ -Projekt „Steering Higher Education for Community Engagement“ (SHEFCE), im Projekt „Academic Profession in the Knowledge Society“ (APIKS) und einem Projekt zum Distance Learning an den österreichischen Hochschulen involviert.

Der hohe Stellenwert, den die Hochschulforschung an der Universität für Weiterbildung Krems innehat, zeigt sich auch in der Durchführung der 3. Konferenz des Netzwerks Hochschulforschung zum Thema „Uncertainty in Higher Education: Hochschulen in einer von Volatilität geprägten Welt“. Die Konferenz setzt sich mit den Unsicherheiten auf Makro-, Meso- und Mikroebene auseinander und ist als Hybridveranstaltung für den 18. und 19. Oktober 2021 geplant.

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