22.02.2021

In einer laufend aktualisierten Artikelserie beantwortet Medizin-Transparent Fragen rund um die COVID-Impfung. Dabei erfüllt die evidenzbasierte Plattform in Österreich als erste Informationsquelle die hohen Qualitätsstandards der „Guten Gesundheitsinformation“. Das Fazit zur COVID-Impfung: Milde Reaktionen auf die Corona-Impfstoffe sind häufig, doch ihr Nutzen überwiegt diese Risiken deutlich. Die Impfstoffe sind das derzeit wirksamste Mittel gegen die Pandemie, es gibt jedoch auch noch offene Fragen.

Was die bevorstehende COVID-Impfung betrifft, fühlen sich viele verunsichert und zu wenig informiert. Zu den verschiedenen Impfstoffen kursieren zahlreiche Mythen und widersprüchliche Botschaften. Oft ist es schwierig zu unterscheiden, welche Informationen vertrauenswürdig sind und welche nicht. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, veröffentlicht das Team von Medizin-Transparent objektive, wissenschaftlich geprüfte Informationen auf www.medizin-transparent.at. Medizin-Transparent ist ein Projekt von Cochrane Österreich und des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation der Donau-Universität Krems.

 „Wir fassen das derzeitige Wissen verständlich, kompakt und evidenzbasiert zusammen und zeigen transparent auf, welche Fragen noch ungeklärt sind. Nur so können Bürgerinnen und Bürger eine informierte Entscheidung zur Impfung treffen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation.

„Vertrauenswürdige Informationen geben Sicherheit und sind das wirksamste Mittel gegen Gerüchte und Mythen. Gute Gesundheitsinformation legt nachvollziehbar und objektiv alle Fakten auf den Tisch – den Nutzen genauso wie Unsicherheiten und mögliche Risiken“, so Dr. Jana Meixner vom Team Medizin-Transparent.

Nutzen überwiegt Nebenwirkungen deutlich

Kurzfristige Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schmerzen an der Einstichstelle sind häufig und unbedenklich. Der Nutzen der bisher zugelassenen Impfstoffe überwiegt die mögliche Risiken deutlich: Da es derzeit kein Medikament gegen COVID-19 gibt, sind die Impfstoffe neben Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln die einzig wirksamen Mittel, um sich vor einer Erkrankung zu schützen.

Schwere Nebenwirkungen traten nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 bisher nur sehr selten auf. Auch zum allergischen Schock kam es bei einigen wenigen Personen unter Millionen Geimpfter. Auch ist die Sorge, dass die menschliche DNA durch die Corona-Impfung beeinflusst oder gar verändert wird, unbegründet.  

Impfung und menschliches Erbgut

Der messenger-RNA-Impfstoff (mRNA-Impfstoff) und die menschliche DNA, die im Zellkern liegt, kommen miteinander nicht in Kontakt. Zudem ist die mRNA aus anderen Bausteinen zusammengesetzt als die DNA. Dass die mRNA und die DNA miteinander interagieren können, ist deshalb äußerst unwahrscheinlich. Auch auf das Erbgut in Spermien oder Eizellen hat der Impfstoff keinen Einfluss. Genauso haben die Behauptungen, die Corona-Impfung könnte Frauen unfruchtbar machen, keine wissenschaftliche Grundlage.

Forschungslücken

Unklar ist derzeit noch, wie lange der Schutz nach der Impfung anhält und wie sich Virus-Mutationen auf die Wirksamkeit auswirken könnten. Ebenso, ob Geimpfte das Virus an andere, ungeimpfte Personen weitergeben können. Auch möglicherweise sehr selten auftretende Nebenwirkungen werden erst entdeckt werden, wenn viele Millionen Menschen geimpft wurden. Diese Fragen werden zukünftige Studien sehr wahrscheinlich beantworten können. Denn auch nach ihrer Zulassung werden die Corona-Impfstoffe, ihre Nebenwirkungen und ihre Wirksamkeit laufend und engmaschig überwacht.  

Gute Gesundheitsinformation für alle

Alle Informationen auf Medizin-Transparent erfüllen die 15 Kriterien der „Guten Gesundheitsinformation Österreich“. Diese Kriterien sind der höchste Standard für Gesundheitsinformationen und wurden von einem unabhängigen Team österreichischer und deutscher Expertinnen und Experten erarbeitet. Medizin-Transparent erfüllt als erstes medizinisches Informationsportal in Österreich diese hohen Standards.

Konkret bedeutet das: Medizin-Transparent berücksichtigt stets sämtliche aussagekräftigen Studien, anstatt nur einzelne Forschungsergebnisse zu betrachten. Die umfassende Recherche erfolgt nachvollziehbar und gemäß einem begutachteten Methodenpapier. Die verfassten Artikel informieren objektiv ohne in eine Richtung zu beeinflussen. Über den Nutzen wird genauso berichtet, wie über etwaige Risiken. Weil das Wissen gerade jetzt in hohem Tempo wächst, werden alle Beiträge regelmäßig aktualisiert.

Die Rechercheplattform ist inhaltlich unabhängig und akzeptiert weder Gelder aus der Industrie, noch wird auf der Webseite Werbung geschaltet. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch öffentliche Gelder des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), der Bundesgesundheitsagentur und der Donau-Universität Krems.  

 

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