19.08.2022

Angespornt durch den letztjährigen Erfolg und den großen Zuspruch veranstalten die Universität für Weiterbildung Krems in Kooperation mit Art in Dialogue auch heuer wieder im August eine internationale Orchesterakademie in der erdbebenzerstörten Stadt Accumoli in Zentralitalien. Heuer stehen vor allem Werke von Ludwig van Beethoven auf dem Programm.

Die Universität für Weiterbildung Krems engagiert sich seit den folgenschweren Erdbeben von 2016/2017 für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt Accumoli in Zentralitalien. Sie koordiniert eine Vielzahl internationaler Forschungsprojekte und Projekte zur universitären Lehrentwicklung zum gesamtheitlichen Wiederaufbau erdbebenzerstörter historischer Städte. Das Projekt der „Accademia Vicino di Accumoli“ steht unter der Leitung von Univ.-Prof. Dipl.Arch.ETH Dr. Christian Hanus, Leiter des Departments für Bauen und Umwelt an der Universität für Weiterbildung Krems.

Junge Musiktalente aus der ganzen Welt finden sich in der „Scuola di Ricostruzione di Accumoli“ ein, um sich unter der Leitung international renommierter Dozierender im Orchesterspiel und in Kammerformationen zu üben. Zudem erhalten sie Einzelunterricht und besuchen musiktheoretische Vorlesungen. Dabei steht nicht allein die Perfektionierung des Musikspiels im Vordergrund, sondern es wird darüber hinaus vermittelt, welche Wirkung Musik – in diesem Fall auf den Wiederaufbauprozess – entfalten kann und welche gesellschaftliche Verantwortung Künstler_innen im Zuge dessen übernehmen. Höhepunkte bilden das gemeinsame Konzert mit der örtlichen Musikkapelle in Accumoli, kulturelle Veranstaltungen mit den lokalen Vereinen, die öffentlichen Abschlusskonzerte in Norcia und Ascoli Piceno und schließlich die musikalische Begleitung der vom Bischof von Rieti zelebrierte Gedenkmesse am Jahrestag des Erdbebens in Accumoli.

Eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit

Durch die Projektarbeit entstanden zahlreiche Freundschaften zwischen den Orchestermitgliedern und der lokalen Bevölkerung. Auch ergab sich eine enge Verbundenheit der „Accademia Vicino di Accumoli“ zur dortigen Musikkapelle „Corpo bandastico di Accumoli“, den lokalen Vereinen („pro loco“, „radici accumolesi“) und der Gemeinde Accumoli, die alle das Projekt maßgebend mittragen. Weitere Unterstützung in der Durchführung der öffentlichen Abschlusskonzerte erhält das Projekt durch die Stadt Norcia und die Stadt Ascoli Piceno. Die musikalische Gestaltung der liturgischen Gedenkfeierlichkeiten wiederum unterstützt die Pfarre von Accumoli und die Diözese von Rieti. Die „Accademia Vicino di Accumoli” verfolgt das Ziel, das seit den Erdbeben 2016/17 zerstörte Städtchen im Apennin in seinen kulturellen und sozialen Dimensionen zu revitalisieren und damit die Rekonstruktion der baulichen Substanz maßgebend zu unterstützen. Das Orchesterprojekt ist heuer mit dem Europa-Staatspreis der Republik Österreich in der Kategorie Kunst und Kultur gewürdigt worden.

Das Programm 2022

Die Dozierenden dieses Jahres sind, wie im letzten Jahr auch, namhafte und arrivierte Musiker_innen. Namentlich sind dies Johannes Wildner (künstlerische Leitung, Dirigat), Jon Svinghammar (Dirigent), Rusanda Panfili (Violine), Ernst Kovacic (Violine), Reinhold Rieger (Viola), Teodora Miteva (Cello), Ángela Valera Casanova (Fagott) und Walter Reitbauer (Horn).

Öffentliche Termine

Ein musikalischer Aperitiv: Piazzetta Accupoli, Accumoli, 20.08., 20.00 Uhr
Hommage an Beethoven: Piazza San Benedetto, Norcia, 21.08., 21.30 Uhr
Hommage an Beethoven: Chiostro di San Francesco, Ascoli Piceno: 22.08., 21.00 Uhr
Gedenkkonzert zum Jahrestag des Erdbebens: Scuola di Ricostruzione di Accumoli: 24.08., 18.00 Uhr

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