Vom 15. bis 17. Mai 2025 fand am Campus Krems der 40. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) statt. Unter dem Motto „Gemeinsam für den Sport“ bot der Campus beste Rahmenbedingungen für Vorträge, Diskussionen und Begegnungen. Veranstaltet wurde der Kongress von der GOTS Österreich unter der Leitung von Univ.- Prof. Dr. Stefan Nehrer und Direktorin PD Dr.in Karin Pieber in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität.
Nach Etablierung der Sportmedizin an der UWK und erfolgreicher Implementierung des Masterstudienganges „Sportmedizin“, ist es heuer gelungen den gemeinsamen Jahreskongress der GOTS (D-A-CH) nach Krems zu holen. Den Auftakt bildete eine feierliche Eröffnung in der Campus Hall. Dabei wurde besonders die enge Kooperation zwischen den beiden wissenschaftlichen Institutionen vor Ort hervorgehoben. Vizerektorin Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung der Universität für Weiterbildung Krems und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Mallinger, Rektor Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften begrüßten die Gäste und wurden im Rahmen einer kurzen Interviewrunde zu den jeweiligen Perspektiven ihrer Institutionen in Bezug auf Sportmedizin befragt. Vizerektorin Weber betonte die Relevanz des Kongresses für die Universität für Weiterbildung Krems, die mit ihrem berufsbegleitenden und forschungsgeleiteten Weiterbildungsangebot zunehmend auch Schnittstellen zur sportmedizinischen Praxis entwickelt. Rektor Mallinger unterstrich den hohen Stellenwert, den sportmedizinische Inhalte in der medizinischen Ausbildung von Mediziner_innen einnehmen – sowohl in der Forschung als auch in der praktischen Lehre.
Honorary Lectures im Zeichen von Forschung und Praxis
Im Anschluss an die Eröffnung folgten zwei prominent besetzte Honorary Lectures. Prof. Romain Seil aus Luxemburg sprach über die Rolle des Meniskus in der Sportmedizin und spannte dabei den Bogen von der Diagnostik über chirurgische Techniken bis hin zur Prävention. Laura De Girolamo, PhD, aus Mailand stellte in ihrem Vortrag „Regenerative Science in Sports – The Future?” aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Bereich der regenerativen Therapien vor. Beide Vorträge verdeutlichten eindrucksvoll die Bedeutung der Verbindung von medizinischer Forschung und praktischer Anwendung im sportmedizinischen Kontext.
Extremsport, Höhenmedizin und höchste Auszeichnung
Der zweite Kongresstag bot mit der Highlight Lecture „Extrem hoch – Höhenmedizin und Sport im Grenzbereich“ ein besonders vielfältiges Programm. Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Schobersberger, Private Universität für Gesundheitswissenschaften und -technologie GmbH (UMIT Tirol), gab Einblicke in die Herausforderungen der Höhenmedizin für Bergsportler_innen oder Einsatzkräfte in Extremsituationen. Ergänzt wurde sein Vortrag durch zwei sehr persönliche Beiträge der bekannten Extremsportler Michael Strasser und Rudolf Hauser. Während Strasser über seine Erfahrungen mit Solo-Projekten in großen Höhen unter dem Titel „Projekt 771 unsupported solo“ berichtete, widmete sich Hauser dem Thema mentale Widerstandskraft in Extremsituationen mit dem Vortrag „Sozialisierte Angst – Warum uns rationales Denken in extremen Situationen so schwerfällt“. Die anschließende Podiumsdiskussion zeigte eindrucksvoll, wie medizinisches Wissen, praktische Erfahrung und psychologische Faktoren im Extremsport zusammenspielen.
Ein besonderer Höhepunkt war auch in diesem Jahr die Verleihung des Titels „Sportarzt des Jahres“, der traditionell durch die Verbandsärzte Deutschland e. V. und die GOTS vergeben wird. Die Auszeichnung ging an Prof. Dr. Christian Fink (Österreich) für seine herausragenden Leistungen und sein langjähriges Engagement für die Sportmedizin.
Ein sportlicher Höhepunkt war der Charity Run am Samstagmorgen zugunsten von Future4Kids: 36 Teilnehmer_innen liefen acht Kilometer entlang der Donau, um Bildungsprojekte für Kinder in Ruanda zu unterstützen. Im Anschluss fand die Masterklasse der Sportmedizin unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer und Univ.-Prof. PD Dr. Thore Zantop statt. In kompakten Kurzvorträgen wurden aktuelle Fragen zur sportmedizinischen Ausbildung, zur Entwicklung neuer Studienformate wie dem „Master of Sports Medicine” sowie zur Anwendung innovativer Therapieverfahren thematisiert.
Mit seinem vielfältigen Programm und der engen Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern setzte der 40. GOTS-Kongress ein starkes Zeichen für die Zukunft der Sportmedizin: praxisnah, forschungsgeleitet und gesellschaftlich relevant.
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