Der Universitätslehrgang „Psychosomatische Medizin“ hat zum Ziel, Ärzt_innen psychosomatische Kompetenz zu vermitteln, um in ihrer ärztlichen Tätigkeit auch eine psychosomatische Grundversorgung für PatientInnen anbieten zu können. Der Lehrgang vermittelt die für das Österreichische Ärztekammer Diplom „Psychosomatische Medizin“ vorgeschriebenen Lehrinhalte.

Fächer/Module

Theorie Psychosomatischer Medizin

Inhalte
  • Grundlagen der Psychosomatischen Medizin; Diagnose und Therapie psychosomatischer Störungen im Kindes/Jugendalter, im Erwachsenenalter und im Alter
  • Grundlagen seelischer Funktionen (Affekte, Lernen. Gedächtnis, Krankheitsverhalten und –Bewältigung, Persönlichkeit, Compliance u.a.)
  • Lebensspannenentwicklung und Krisen
  • Grundlagen der ärztlichpsychotherapeutischen Methoden
  • Grundzüge der Psychopharmakotherapie; Krisenintervention und Krisenbetreuung in der ärztlichen Praxis
  • Ärztliche Ethik und Philosophie; Grundlagen der interdisziplinären Kooperation; Grundlagen der Sexualmedizin und der geschlechtsspezifischen Aspekte in der Psychosomatischen Medizin
ECTS-Punkte

10

Praxeologie der Psychosomatischen Medizin

Inhalte

Selbsterfahrung in kontinuierlicher Gruppe
(20 UE Entspannungsverfahren sind zusätzlich nachzuweisen!)

In der kontinuierlichen Selbsterfahrungsgruppe werden die Erfahrungen der Theorie und Methodik in der psychosomatischen Grundversorgung reflektiert und supervidiert und die „best evidence based Praxis“ erarbeitet.

 

Balint-Gruppe
(80 UE kontinuierliche Balint-Gruppe sind zusätzlich nachzuweisen!)

In der Beziehung zwischen Arzt und Patient können Störungen auftreten, die das ärztliche Handeln und den Heilungsverlauf beeinträchtigen. In der Balintgruppe werden unter der Leitung eines anerkannten Balintgruppenleiters (Österreichische Balintgesellschaft) von den TeilnehmerInnen aktuelle und latente Problemkonstellationen mit PatientInnen aus der täglichen Praxis vorgestellt. Im freien kollegialen Gespräch, in freier Assoziation und Phantasie wird die Arzt-Patient-Beziehung von den Gruppenteilnehmern beschrieben und eine Beziehungsdiagnose erstellt.Es entsteht dadurch ein erweitertes Bild der problematischen Beziehung, welches später einen veränderten, meist hilfreichen Zugang zu den PatientInnen ermöglicht.

Lernergebnisse

Selbsterfahrung in kontinuierlicher Gruppe
Vermittlung von metatheoretischen Konzepten für Erfahrungsregeln und Handlungsweisen, da diese eine professionelle, wissenschaftliche und ethischen Legitimation bedürfen.


Balint-Gruppe
Die personale Kompetenz in der intersubjektiven Begegnung mit kranken Menschen wird erweitert. Die bewusste Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehungen können für die Heilung von Leidenszuständen und Linderung von chronisch-gesundheitlichen Störungen eingesetzt werden. Psychosomatische ausgebildete ÄrztInnen sind sich der eigenen Rolle der "Droge Arzt" (Michael Balint) bewusst. Sie können durch die fundierte Selbsterfahrung achtsam mit ihren eigenen Ressourcen umgehen und betreiben so eine „Burn-Out- Prophylaxe“.

ECTS-Punkte

5

Literaturstudium

Inhalte

In selbstorganisierten Theoriearbeitsgruppen psychosomatische Literatur erarbeitet und in Kurzvorträgen vorgestellt.

Lernergebnisse

Kenntnisse der vorgegebenen psychosomatischen Grundlagenliteratur

ECTS-Punkte

2

Praktikum einschließlich Fallbericht

Inhalte

Behandlung von PatientInnen unter Berücksichtigung psychosomatischer Aspekte und Interventionen (protokolliert und ein schriftlicher Fallbericht), begleitet mit nachzuweisenden 80 UE Supervision-/Balintgruppe und 20 UE Entspannungsverfahren)

Lernergebnisse

Umsetzung einer psychosomatischen Grundversorgung im ärztlichen Berufsfeld

ECTS-Punkte

13

Termine

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