Beim Schulungs- und Vernetzungstreffen der Klima- und Energie-Modellregionsmanager_innen am 17. September 2025 in Retz setzte DI Dr. Christine Rottenbacher vom Department für Bauen und Umwelt einen starken Impuls zum Thema Flächenrückbau und Bodenschutz. Ihr Beitrag zeigte eindrucksvoll, wie Gemeinden aktiv zur Entsiegelung beitragen können – und warum das dringend notwendig ist.
Versiegelte Böden heizen unsere Städte auf, verhindern die Aufnahme von Regenwasser und gefährden die Biodiversität. Doch es gibt Hoffnung: Das Projekt „Greenergy“ macht vor, wie Kommunen durch gezielte Maßnahmen Lebensqualität, Klimaschutz und Bodenfunktionen stärken können.
Viele Flächen – von Parkplätzen über Wege bis hin zu Brachflächen – könnten wieder begrünt oder entsiegelt werden. Mit klaren Zielen, guter Planung und der Beteiligung der Bevölkerung lassen sich nachhaltige Veränderungen anstoßen. Gute Beispiele zeigen: Es braucht Mut zur Umgestaltung und Offenheit für neue Nutzungen. Erfolgsfaktoren sind unter anderem die Einbindung von Bürger:innen durch gemeinsame Begehungen im „Moved Planning Process“, transparente Ausschreibungen und klare Zuständigkeiten. Wenn Menschen mitgestalten dürfen, entsteht eine emotionale Bindung zum Ort – und damit auch Mitverantwortung und eine Pflegebereitschaft für die gemeinsam geteilten Grün- und Freiräume.
Ein zentraler Schlüssel liegt im sogenannten Place Making: Die gemeinsame Gestaltung von Orten mit und für Menschen schafft Vertrauen und Identifikation. Kreative Beteiligungsformate und regelmäßige Gespräche helfen, Werte sichtbar zu machen – und machen Lust auf Veränderung zu lebenswerten Orten.
Ganzheitliche Weiterbildung und Praxislösungen für resiliente Lebensräume
In regelmäßigen Workshops (Q2NEB und für die Wirtschaftskammer NÖ) bietet das Department für Bauen und Umwelt aufbauend auf die Ergebnisse der Projekte ÖKOleita und GREENergy Unterstützung zu gesamtheitlichen Lösungen für Quartiere, Betriebsstandorte und weitere Kontexte an: wie können gemeinsam und niederschwellig mit einfachen Maßnahmen alle Lebensräume in ihren Ökosystemfunktionen resilienter ausgestattet und gepflegt werden? So können z.B. Mitarbeiter_innen von Gemeinden und Regionalberater:innen zu Weiterbildungen an die Universität für Weiterbildung Krems kommen und in Projektarbeiten konkrete Unterstützung für Adaptierungsprozesse erhalten.
Nächsten März bietet das in Planung befindliche Schnuppermodul des Certificate Programs „Nature based Solutions - Strategien und Maßnahmen für resiliente Lebensräume“ die Möglichkeit, aktuelle integrierende Lösungen in Kärnten zu besuchen, die als gesunde und vielfältige Boden-Wasser-Pflanzen-Systeme durch Landschafts- und Siedlungsräume grundlegende Ökosystemfunktionen stärken und so natürliche Prozesse zur Klimaregulation, Versorgungssicherheit mit einer Biodiversitätssicherung nachhaltig gewährleisten können.
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