26.06.2025

Am 25. Juni 2025 gab Dipl.-Ing. Christina Ipser, Leiterin des Zentrums für Immobilien- und Facility Management und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Bauen und Umwelt, mit ihren Impulsen Einblick in aktuelle Forschung und notwendige Transformationsprozesse für eine lebenswerte Zukunft im Rahmen des Forschungsheurigens „Heurika!“ in Tulln.

Ebenfalls am Podium bei diesem zukunftsweisenden Austausch über urbane Entwicklung und nachhaltiges Bauen waren LH-Stv. Stephan Pernkopf und Architekt Roland Gruber, Humangenetiker Markus Hengstschläger moderierte die Veranstaltung.

Ipser betonte, dass die Herausforderungen des Klimawandels nicht nur technologische, sondern vor allem strukturelle Antworten erfordern. Die EU-Gebäuderichtlinie, die bis 2050 Nullemissionsgebäude vorsieht, sei ambitioniert, aber alternativlos. „Wir müssen Gebäude und Siedlungsräume so gestalten, dass sie auch in 50 Jahren noch sicher und lebenswert sind“, so Ipser. Dabei gehe es nicht nur um Klimaschutz, sondern zunehmend um Klimaanpassung und Resilienzsteigerung.

Die Expertin plädierte für eine umfassende Transformation des Gebäudesektors. Diese müsse rechtliche Rahmenbedingungen, Genehmigungsverfahren, Planungsprozesse sowie Förder- und Finanzierungsmodelle gleichermaßen einbeziehen. Besonders wichtig sei ein Umdenken in der Planung: Architektur, Stadt- und Quartiersentwicklung, Freiraum- und Energieplanung müssten stärker integriert werden.

Partizipation als Innovationsmotor

Ein weiterer Schwerpunkt von Ipsers Beitrag war die Rolle partizipativer Prozesse in der Forschung. Citizen Science – also die Einbindung von Bürger_innen in wissenschaftliche Projekte – sei nicht nur ein Mittel der Wissenschaftskommunikation, sondern ein echter Innovationsmotor. „Gerade bei komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen ist die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und verschiedenen Stakeholdern essenziell“, erklärte Ipser. Am Department für Bauen und Umwelt werden daher seit Jahren transdisziplinäre Ansätze verfolgt, bei denen unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen und gesellschaftliche Akteur_innen gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Smart Cities: Technologie mit sozialem Fokus

Auch zum Thema „Smart Cities“ lieferte Ipser fundierte Einblicke. Der Begriff sei zwar nicht einheitlich definiert, doch im Kern gehe es darum, digitale Technologien gezielt einzusetzen, um Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Effizienz zu steigern. Dabei reiche das Spektrum von intelligenter Sensorik über digitale Bürger_innenbeteiligung bis hin zu datenbasiertem Energiemanagement. Besonders hob sie hervor, dass smarte Stadtentwicklung nicht rein technologisch gedacht werden dürfe, sondern immer auch soziale Aspekte berücksichtigen müsse.

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