„Post Publics: Rethinking Public Sphere Theory for the Age of Disruption”
Im Juni 2025 hat Martin Herbers auf der renommierten Weizenbaum Conference in Berlin seinen Beitrag „Makerspaces as Digital Public Spaces: Hacking the Public Sphere or Reinventing It?“ vorgestellt. Die jährlich stattfindende Konferenz widmet sich der kritischen Reflexion digitaler Transformationen und gilt als einer der zentralen Treffpunkte für interdisziplinäre Forschung zu Digitalisierung, Gesellschaft und Demokratie im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Der Beitrag versteht sich als theoriegeleitete Intervention zur Weiterentwicklung des Öffentlichkeitsbegriffs unter Bedingungen digital-materieller Infrastruktur. Herbers argumentiert darin, dass Makerspaces nicht lediglich technische Orte des digitalen Bastelns sind, sondern als digitale Gegen-Öffentlichkeiten verstanden werden können, also Orte, an denen technologische Selbstermächtigung, Bottom-up-Innovation und kollaborative Wissensproduktion als neue Formen demokratischer Partizipation praktiziert werden. Zugleich analysiert der Beitrag kritisch die Exklusionsmechanismen solcher Räume und stellt damit eine zentrale Anschlussfrage an die Idee digitaler Souveränität.
Die Entstehung des Beitrags erfolgte in enger Anbindung an die theoretische Arbeit im Rahmen von netPOL, insbesondere an die Konzeption der Post-Publics (Herbers, 2024) und an die Frage, wie sich Vertrauen, Teilhabe und Öffentlichkeit im Kontext digitaler Infrastrukturen neu konfigurieren. Der Beitrag wurde im Frühjahr 2025 konzipiert und nach einem mehrstufigen Review-Verfahren angenommen. Er stellt somit nicht nur ein Beispiel kommunikationswissenschaftlicher Grundlagenforschung dar, sondern auch einen Beitrag zur strategischen Positionierung des netPOL Projekts in der internationalen Forschungsgemeinschaft. Weitere Informationen zur Konferenz finden sich unter: https://www.weizenbaum-conference.de
Im Berichtszeitraum wurde der Vortrag „Makerspaces as Digital Public Spaces: Hacking the Public Sphere or Reinventing It?“ von Martin Herbers für die Konferenz „Creating Spaces for Digital Futures“ des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) angenommen, die im Oktober 2025 in Bochum stattfinden wird. Die internationale und interdisziplinäre Konferenz widmet sich der Frage, wie digitale Räume gestaltet werden können, um demokratische, inklusive und partizipative Gesellschaften zu fördern. Im Berichtszeitraum wurde der Beitrag konzipiert, mehrfach überarbeitet und als schriftliches Paper finalisiert. Inhaltlich basiert er auf einer vertieften Auseinandersetzung mit Theorien der Öffentlichkeit (Habermas, Fraser), Material Participation (Marres) sowie empirischen Fallbeispielen aus der Maker-Szene. Der Vortrag ist Teil einer strategischen Forschungsachse innerhalb von netPOL, die sich mit digitalen Öffentlichkeiten, technologischer Teilhabe und den demokratischen Potenzialen dezentraler Infrastrukturen auseinandersetzt.
Autor
PD Dr. Martin R. Herbers leitet das Zentrum für Politische Kommunikation an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Er ist Mitglied im internationalen und interuniversitären Netzwerk Politische Kommunikation netPOL. Er forscht und lehrt zum Zusammenspiel von Demokratie, Öffentlichkeit und Technologie.
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