14.10.2022

Nachbericht | Alumni-Tag 2022

Unter dem Titel „Learning to Learn? Prozesse, Bedeutung und Transformation des Lernens“ fand am Freitag, den 14. Oktober der Alumni-Tag 2022 der Universität für Weiterbildung Krems statt. Wie jedes Jahr diente der Tag als Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch; heuer wurde diese Veranstaltung allerdings zum ersten Mal in vollständig hybrider Form – am Campus und via Zoom – abgehalten. Alumni-Club Mitgliedern stehen die Aufzeichnungen ausgewählter Programmpunkte als Video-on Demand zur Verfügung. 

Lebensbegleitendes Lernen ist nicht nur der Hauptfokus der Universität für Weiterbildung Krems, sondern eine Priorität auch jenseits der Hörsäle. Denn egal ob im Berufsalltag oder im Privatleben – wenn es etwas gibt, das den Menschen von Anfang bis Ende seines Lebens unumgänglich begleitet, dann ist es das Lernen. Aus diesem Leitgedanken heraus entwickelte sich das Thema unseres diesjährigen Alumni-Tages, der schließlich unter dem Titel "Learning to Learn? Prozesse, Bedeutung und Transformation des Lernens" stattfand.

Mehr als 60 Personen vor Ort und ca. 100 Teilnehmerer_innen online konnte die Veranstaltung verbuchen, die in diesem Jahr zum ersten Mal in vollständig hybrider Form abgehalten wurde. Doch nicht nur die Besucher_innen durften zwischen Präsenz- oder Onlineteilnahme wählen auch auf der Bühne trafen der digitale und der reale Raum aufeinander, beginnend bei der Doppelmoderation von Alen Vitas (Leitung Alumni Kommunikation, via Zoom) und Paula Rys (Leitung Eventmanagement, vor Ort) bis hin zu live gestreamten Online-Vortragenden und Diskutant_innen. 

Der Keynote-Vortrag wurde online abgehalten und live im Audimax des Campus Krems übertragen. Dies erlaubte es uns, Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte, einen der meistzitierten deutschen Neurobiologen, für eine Stunde direkt aus Norddeutschland in die Wachau zu holen. Unter dem Titel „ibrain or nobrain: Sind wir Fit für die Zukunft?“ stellte Martin Korte die folgende These auf: Wenn KI-Maschinen immer besser werden, müssen auch wir klüger werden im Lernen, im Lehren und in der Anwendung bzw. Nutzung von digitalen Medien. Im Zuge seines Vortrags erläuterte er, wie dies mit unseren evolutiv alten Gehirnen erfolgreich gelingen kann und was überhaupt im menschlichen Gehirn während eines Lernprozesses geschieht. 

Einige seiner Fragen wurden anschließend in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion aufgegriffen und genauer untersucht. Die Diskutant_innen widmeten sich vor allem der Frage: Wie soll sich Lernen in der Zukunft entwickeln? Wie verändert es sich durch den Einsatz neuer Technologien, welche neuen (Meta-)Kompetenzen werden dadurch erforderlich – und in welchen Bereichen (bzw. in welche Aspekte) des Lernens muss zukünftig besonders stark investiert werden? 
Unter der Moderation von Michael Köttritsch (Ressortleiter Management Die Presse) diskutierten unter anderem: Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Attila Pausits, Leiter des Departments für Hochschulforschung an der Universität für Weiterbildung Krems, Univ.-Prof. Dr. Elke Gruber, Leiterin des Arbeitsbereichs Erwachsenen- und Weiterbildung an der Universität Graz und Katharina Sigl, Gründerin der Agentur redstep und Mehrfachabsolventin der Universität für Weiterbildung Krems (u.a. Masterstudium „Bildungsmanagement“). Live zugeschalten und via mobilem Bildschirm in die Diskussion auf der Bühne eingebunden war außerdem Dr. Dominic Orr, außerordentlicher Professor für Bildungsmanagement an der Universität Nova Gorica, Slowenien. 
 
In den darauf folgenden praxisorientierten Breakout Sessions wurden unterschiedliche Formen und Aspekte des Lernens genauer untersucht. In der Session von Mag. Natalie Denk, MA (Zenstrumsleiterin für Angewandte Spieleforschung) wurde etwa unter anderem den Fragen auf den Grund gegangen, was wir vom Spielen lernen können und wie Lernen in digitalen Spielen eigentlich grundsätzlich funktioniert. Ebenso spielerisch, wenngleich musikalisch gemeint, ging es in der Breakout Session von Eva Maria Stöckler, Dr. phil., Mag. phil., MA-ME zu. Dort improvisierte man gemeinsam auf verschiedenen Instrumenten und lernte durch die neu gewonnene Kompetenz nicht nur die Grundlagen der Musikimprovisation, sondern auch neue Perspektiven auf Arbeits- und Alltagssituationen kennen. Um das Meistern von herausfordernden Situationen durch Metakompetenzen drehte es sich auch bei Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Oppl, MBA, welcher die neuesten Erkenntnisse einer Forschungsgruppe der Universität für Weiterbildung Krems präsentierte und dabei unter anderem auf die Frage einging, wie man Metakompetenzen in der eigenen Organisation umsetzen kann. Wie es letzten Endes gelingen kann, neu Gelerntes in den Berufsalltag zu integrieren und auch wirklich langfristig umzusetzen, durfte man außerdem in der Session von Univ. Prof. Dr. Tobias Ley genauer erfahren.

Den Abschluss des Alumni-Tags bildete auch in diesem Jahr eine Lesung. In einem, live aus Zoom übertragenen Gespräch mit Moderatorin Katja Gasser, las die österreichische Schriftstellerin Teresa Präauer aus ihrem neuesten Werk „Mädchen“ (erschienen 2022 im Wallstein Verlag). Da sich ihre Erzählung, die es auf die Longlist für den Österreichischen Buchpreis 2022 geschafft hat, mit dem Heranwachsen und somit auch dem Lernen auseinandersetzt, bildete das Buch einen runden Abschluss zu unserem diesjährigen Alumni-Tag.

In entspannter, abendlicher Atmosphäre fand zu guter Letzt bei Buffet und musikalischer Umrahmung ein gemeinsamer Austausch statt. Wer bei all den Gesprächen über das Lernen außerdem gleich wieder Lust auf neue Lernmöglichkeiten bzw. Bildungseinrichtungen bekam, konnte sich währenddessen vom Zentrum für Angewandte Spieleforschung in die Bedienung eines Roboters einschulen lassen, der mittels Live-Übertragung Campus-Touren über ausländische Universitätsgelände gab. Bis zum allerletzten Programmpunkt der Veranstaltung hielt das Lernen also an - und geht zweifellos noch weit darüber hinaus.

Den Mitgliedern des Alumni-Clubs stehen die Aufzeichnungen ohne zeitliche Einschränkung zur Verfügung. Wenn Sie Alumni-Club Mitglied sind und die Zugangsdaten zu den Videos benötigen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung (am besten per E-Mail an alumni@donau-uni.ac.at). Wir senden Ihnen die Zugangsdaten umgehend zu.

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