23.10.2019

Kartika Affandi, Tochter des 1990 verstorbenen Künstlers Affandi, stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung am 17. Oktober in Krems im Rahmen der Zusammenarbeit von Donau-Universität Krems und Technischer Universität Wien. Kartika Affandi sprach mit der akademischen Restauratorin Dr. Patricia Engel, Donau-Universität Krems, zum Werk ihres Vaters, der weit über die Landesgrenzen Indonesiens hinweg bekannt ist und dessen Schaffen zum Kulturerbe des Landes zählt. Bei der vom Universitätennetzwerk ASEA-UNINET, der österreichisch-indonesischen Gesellschaft und der Karl Landsteiner Gesellschaft unterstützten Veranstaltung in Anwesenheit des indonesischen Botschafters in Österreich, Dr. Darmansjah Djumala, präsentierten ForscherInnen aktuelle Resultate aus ihren wissenschaftlichen Projekten sowie der Restaurierungsarbeit zum Werk von Affandi.

Im Rahmen der Veranstaltung "AFFANDI - Zeitgenössisches Erbe Indonesiens und seine Erhaltung" an der Donau-Universität Krems am 17. Oktober gab Kartika Affandi Einblicke aus erster Hand in das Schaffen ihres Vaters Affandi. Affandi ist einer der berühmtesten indonesischen Maler. Kartika Affandi, selbst Malerin, ist Vorsitzende der Affandi Foundation, die den Erhalt des künstlerischen Werks Affandis sowie die Erhaltung der Architektur des vom Künstler selbst entworfenen Affandi-Museums in Yogyakarta auf Java, Indonesien, zum Ziel hat.

 

In seiner Begrüßung hob Botschafter Dr. Darmansjah Djumala Bedeutung und Wert der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Donau-Universität Krems, der Technischen Universität Wien, der Gadjah-Mada-Universität und des Institut Seni Indonesia, Yogyakarta mit Unterstützung durch das ASEA-UNINET, einem Netzwerk von europäischen und asiatischen Universitäten, hervor. Die Kooperation sorge für einen Technologie- und Wissenstransfer und diene dem Erhalt des Werks von Affandi und seines Museums. Patricia Engel konnte diese Projekte an der Donau-Universität Krems ansiedeln.

 

Restaurierung des Werks und Lehrplanentwicklung

Die universitäre Zusammenarbeit zielt auf die gemeinsame Erarbeitung von Fragen zur präventiven Konservierung, die auf europäische Museen übertragbar sind, wie Termiten- und Mikroorganismenbekämpfung sowie zur Rezeption des Indonesischen Kulturerbes und Techniken in der Denkmalpflege. Darüber hinaus wurde auch die fachgerechte Restaurierung des Affandi-Museums und seiner Kunstwerke in Angriff genommen sowie die Klärung restauratorischer und konservierungswissenschaftlicher Fachfragen insbesondere mit Blick auf die klimatischen Herausforderungen des Museumsstandortes. Dabei werden Parameter wie Material, Technik sowie Zustand erfasst und eine Strategie zur Restaurierung der Gebäude und Gemälde, insbesondere auf Papier, entwickelt.

 

Neuerdings erstreckt sich die universitäre Kooperation auch auf die Entwicklung von Lehrplänen für Restaurierung und Denkmalpflege, in die insgesamt fünf indonesische und vier europäische Universitäten, darunter die Donau-Universität Krems, einbezogen sind. Eine universitäre Restauratorenausbildung fehlt in Indonesien bislang.

Die Bemühungen des Konsortiums von Universitäten in Indonesien und Österreich zur Erhaltung des Affandi-Museums begannen im Jahr 2016.

 

Im Dialog mit Kartika Affandi

In einem von Mag. Dr. habil. Patricia Engel, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Donau-Universität Krems geleiteten Dialog betonte Kartika Affandi ihren Wunsch, Affandis Unterricht als Kunstlehrerin im Rahmen der Affandi-Museumsstiftung fortzusetzen. Affandi war nicht nur als Maler, sondern auch als Architekt und Lehrer tätig. Die Affandi-Stiftung ist eine Anlaufstelle für den Unterricht von indonesischer Kunst und Architektur für junge Menschen in Indonesien, auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Das Werk Affandis fortsetzen

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