28.05.2021

Mit dem Kunstprojekt „Ich bin hier” erinnert Iris Andraschek an die Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen in Krems während der Zeit des Nationalsozialismus. Das Projekt findet parallel zur Ausstellung „Wo sind sie geblieben?“ des Museum Krems statt und basiert auf Recherchen von Edith Blaschitz, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, und dem Historiker Robert Streibel.

Mit 105 symbolischen, auf den Boden gemalten Teppichen macht Iris Andraschek auf die Schicksale verfolgter, vertriebener und ermordeter Jüdinnen aus Krems aufmerksam. Sie trägt damit das Gedenken in den öffentlichen Raum und begleitet mit dieser stillen Intervention die Ausstellung „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“, die bis 1. November 2021 im Museum Krems besucht werden kann. Die Ausstellung präsentiert die Resultate des gleichnamigen Forschungsprojekts, das Ass.-Prof. Mag. Dr. Edith Blaschitz vom Department für Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems durchführte. Durch ihre Forschung konnten gemeinsam mit dem Historiker Prof. Dr. Robert Streibel Lebensdaten und Wohnorte von 105 Frauen recherchiert und so der Vergessenheit entrissen werden. Mit solchen Aktivitäten gelingt es der Universität für Weiterbildung Krems Forschung von hoher gesellschaftlicher Relevanz und Wirksamkeit publik zu machen. Durch die mit Schablonen gemalten Teppiche wird zumindest symbolisch den Frauen wieder Raum in Krems gegeben und ihre Biografie in Bezug zu ihrem Wohnort gesetzt. Die Witterung wird diese farblichen Verortungen wieder auflösen, was auch als Reflexion über die Vergänglichkeit als solche verstanden werden kann.

Campus als Raum künstlerischer Reflexion

Von dauerhafter Natur hingegen sind die, ebenfalls von Iris Andraschek gemeinsam mit Hubert Lobnig gestalteten, 21 Teppich-Mosaike, die auf historischen und aktuellen Vorlagen beruhen. Zu finden sind diese Teppiche am Forum Campus Krems zwischen dem Alt- und dem Neubau der Universität für Weiterbildung Krems. Der Titel dieses Werks aus dem Jahr 2005 lautet „Life between Building – Lebensraum und Kalaschnikow“. Mit der Gestaltung der Universitätsgebäude samt ihrem Umfeld fördert die Universität für Weiterbildung Krems Kultur im öffentlichen Raum und bietet damit Mitarbeiter_innen wie Studierenden ein inspirierendes Arbeitsumfeld.

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