13.09.2023

Neben rasant steigenden Wohnkosten sind Städte weltweit mit komplexen und sich schnell verändernden Herausforderungen konfrontiert. In dieser Situation ist die Schaffung von Resilienz vordringlich. "Negotiating Resilience with Hard and Soft City" betrachtet das Konzept der Resilienz gesamthaft und beleuchtet insbesondere die Spannungsfelder zwischen „harter“ – gebauter - und „weicher“ – aus sozialen Interaktionen entstehender - Stadt. Das Buch ist Ergebnis umfangreicher Forschungen unter Koordination des Departments für Bauen und Umwelt der Universität für Weiterbildung Krems.

Wie können Städte mithilfe weicher und harter Faktoren resilient werden? Der bei Routledge neu erschienene Sammelband basiert auf umfangreichen Forschungen und unternimmt angesichts einer auch in Europa immer dringlicher werdenden Debatte um die Leistbarkeit von städtischem Wohnen einen Blick in jene Weltregionen, die bereits über viel Erfahrung mit prekärem Wohnen verfügen, wie beispielsweise Indien oder Äthiopien.

Der Sammelband basiert auf umfangreichen Forschungen. Er unternimmt angesichts einer auch in Europa immer dringlicher werdenden Debatte um die Leistbarkeit von städtischem Wohnen einen Blick in jene Weltregionen, die bereits über viel Erfahrung mit prekärem Wohnen verfügen, wie beispielsweise Indien oder Äthiopien. „Es mag sehr provokativ klingen,“ sagt Mitherausgeberin Dipl.-Ing.in Dr.in Tania Berger, „aber bei genauer Betrachtung sind Slums, wie in Indien, weniger das Problem als vielmehr Teil einer möglichen Lösung; Sie bieten einkommensschwachen Bewohner_innen, was diese nirgendwo sonst finden können: leistbaren Wohnraum!“ Die Herausforderung bestehe daher darin, das Wohnen in solchen Vierteln lebenswerter zu machen, etwa durch die bessere Anbindung an städtische Versorgungseinrichtungen, so Berger, die den Cluster für Sozialraumorientierte Bauforschung an der Universität für Weiterbildung Krems, Department für Bauen und Umwelt, leitet.

Gerade diese Basisinfrastruktur – wie Wasser- und Stromversorgung – ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, angesichts von Klimawandelfolgen wie extremer Hitze oder Überflutungen nach Starkregenereignissen große Bevölkerungsteile vor akutem Schaden für Leben und Gesundheit zu schützen, hebt Berger hervor.

Auch Europas Städte brauchen mehr Resilienz

Auch europäische und österreichische Städte müssen resilienter werden, indem sie insbesondere ihre schwächsten und gefährdetsten Bewohner_innen nicht ausgrenzen und es nicht allein den Kräften des Wohnungsmarktes überlassen, auch diesen Gruppen würdiges Wohnen zu ermöglichen, so der Tenor der Publikation.

Der Sammelband präsentiert Ergebnisse umfangreicher Forschungen und Fallstudien, um die Wechselwirkungen zwischen den physischen, strukturellen und sozialen Aspekten städtischer Resilienz zu analysieren – das betrifft prekäre Wohnformen im Globalen Süden ebenso wie die Ungleichverteilung von belastenden Wohnsituationen in europäischen Städten. Es zeigt sich, dass sowohl "harte" Infrastrukturen wie Gebäude, Straßen und Energieversorgung als auch "weiche" Faktoren wie soziale Netzwerke, Governance-Strukturen und kulturelle Identität in Aushandlungsprozesse zur Stärkung der Resilienz einbezogen werden müssen. "Negotiating Resilience with Hard and Soft City" bietet nicht nur theoretische Einblicke in das Konzept der Resilienz, sondern präsentiert auch praktische Handlungsempfehlungen für Stadtplaner_innen, politische Entscheidungsträger_innen, kommunale Verwaltungen und andere Stakeholder.

Singh, B., Berger, T., & Parmar, M. (Eds.) (2023). Southern Urbanism: Vol. 3. Negotiating Resilience with Hard and Soft City (1st): Routledge.

ISBN 9781032440378 (Paperback)

ISBN 9781032289434 (Hardback)

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