05.04.2024

Die von „ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH“ organisierte Konferenz soll den Auftakt für eine jährliche Veranstaltungsreihe zum Thema Wasser bilden. Neben ecoplus Technopol Krems waren auch die Universität für Weiterbildung Krems, die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und die Fachhochschule IMC Krems mit vortragenden Expert_innen bei der Veranstaltung vertreten.

LAbg. Josef Edlinger eröffnete in Vertretung von Landeshauptfrau Mag.a Johanna Mikl-Leitner die Auftaktkonferenz, bei der sich rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage lang zum Themenschwerpunkt Wasser und Gesundheit informierten. Das Programm reichte von Pitches ausstellender Unternehmen, Impulsvorträgen aus Forschung, Bildung und Verwaltung bis zu Gelegenheiten des bilateralen Austauschs und der Vernetzung zwischen den Expertinnen und Experten und der interessierten Bevölkerung.

Regionaler Fisch und Gesundheit

Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Martin Kainz vom Research Lab Aquatic Ecosystem Research and -Health der Universität für Weiterbildung Krems skizzierte in seinem Vortrag den Zusammenhang einer nachhaltigen Versorgung mit regionalen Fischen und der menschlichen Gesundheit. Ausgangspunkt sind Süßwasserökosysteme, die global gefährdet sind. Der weltweit größte Artenverlust findet im Süßwasser statt. Dabei macht Süßwasser nur einen kleinen Prozentsatz des gesamten Wasservorkommens auf der Erde aus, beherbergt aber eine außergewöhnlich hohe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Diese Lebensräume sind äußerst empfindlich und durch eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten bedroht.

Mit „One World – One Water – One Health“ beschrieb Kainz das Ziel, optimale Gesundheitsergebnisse durch die Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und der gemeinsamen, intakten Umwelt zu erzielen. Durch bestmöglich abgestimmte Fütterung heimischer Fische erhält man hochwertige Nahrungsmittel unter optimaler Schonung von Ressourcen. Bestes Beispiel dafür ist die im Waldviertel traditionelle Karpfenzucht. Über 400 Tonnen werden pro Jahr als Speise- und Besatzfische produziert. Waldviertler Karpfen werden extensiv gehalten, bekommen kein Fischfutter aus dem Meer, sondern ernähren sich von Plankton und Insekten der Teiche sowie von Getreide aus der Region, das gezielt zugefüttert wird. Darüber hinaus weisen Karpfen eine sehr geringe Quecksilberkonzentrationen auf und sind wahrscheinlich auch durch andere Schadstoffe gering belastet. Aus diesen Gründen ist der Verzehr des nachhaltig gezüchteten heimischen Karpfens für die menschliche Gesundheit sehr zu empfehlen, womit auch die Waldviertler Teichwirtschaft gestärkt wird. Die Verknüpfung der Gesundheit von Süßwasserökosystemen mit der menschlichen Gesundheit ist ein wesentlicher Ansatz, um eine hochwertige Ernährung zu sichern und auch zukünftig die wertvolle Ressource Süßwasser zur Verfügung zu haben.

Smarte Sensoren für smartes Wasser  

Dipl.-Ing. Dr. Martin Brandl vom Zentrum für Wasser- und Umweltsensorik der Universität für Weiterbildung Krems erläuterte die Methoden der Überwachung der Wasserqualität mittels Sensortechnik. Die Einleitung von Schadstoffen in natürliche Wassersysteme hat weitreichende schädliche Auswirkungen auf den Wasserkörper. Diese Auswirkungen können sich in Form von schädlichen Algenblüten, einer Verschiebung des pH-Werts, der Vermehrung von Mikroorganismen und der Überschreitung von festgelegten Grenzwerten manifestieren.

Geeignete Technologien zur Kontrolle der Wasserqualität sind von entscheidender Bedeutung, um eine wirksame Strategie zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen zu entwickeln. Während konventionelle Probennahme und Analytik langwierig und teuer sind, können mit neuen smarten Sensoren Wasserkörper in Echtzeit überwacht werden und deutlich schneller auf problematische Verschmutzung reagiert werden. Smarte Sensoren stellen eine neue Generation von Sensoren dar und können ein wesentlicher Bestandteil künftiger intelligenter Systeme zur Bewertung potenzieller Gefahren und der Wasserqualität sein. Diese Sensoren sind in der Lage, eine Vielzahl von Parametern in Echtzeit zu überwachen und zu analysieren, einschließlich der chemischen Zusammensetzung, des pH-Werts, der Trübung und der Temperatur. Durch die Integration smarter Sensoren in Wassersysteme können Frühwarnsysteme für potenzielle Gefahren entwickelt werden, die eine schnellere Reaktion auf Verschmutzungen oder unerwünschte Veränderungen der Wasserqualität ermöglichen. Insgesamt tragen smarte Sensoren dazu bei, die Überwachung und Kontrolle der Wasserqualität zu verbessern und damit die Sicherheit und Verfügbarkeit von sauberem Wasser zu gewährleisten.

Die nächste Veranstaltung der Reihe One Water wird 2025 am ecoplus Technopol Tulln stattfinden und wird sich mit dem Themenschwerpunkt Zukunft Wasser beschäftigen.

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