71 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser
bedeckt. Der größte Teil entfällt auf das
Salzwasser der Ozeane, nur 2,6 bis 3,5 Prozent –
je nach Schätzung – beträgt der Anteil des
Süßwassers am Wasserhaushalt der Erde.
Ein erheblicher Anteil des globalen Süßwasservorkommens
ist in Eis in Form von Gletschern
und dem Eis der Polkappen gebunden oder liegt
als fossiles Grundwasser vor.
Dürren, Überflutungen und Seuchen infolge mangelnder sanitärer Versorgung mit sauberem Wasser betreffen
jährlich viele hundert Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen gehen von einer durchschnittlichen jährlichen Anzahl von 106 Millionen Hochwasserbetroffenen aus, 55 Millionen Betroffenen von Dürrefolgen und 780.000 Menschen, die an Seuchen wie Cholera oder Durchfallerkrankungen durch unsauberes Trinkwasser sterben. Die Schadenssumme
durch Dürren und Überflutungen wird auf jährlich rund 37 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Viele Länder der Erde weisen schon heute einen starken Wasserstress auf. Mit Wasserstress wird das Verhältnis von jährlich entnommenem Frischwasser zur Gesamtmenge der erneuerbaren Süßwasserressourcen verstanden. Österreich
ist in der angenehmen Lage, ausreichende Wasserressourcen zu haben. Deutschland hingegen weist einen vergleichsweise hohen Wasserstresspegel auf. Dramatisch ist die Lage in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten.
Der weltweite Bedarf an Wasser wächst ungebrochen. Lag der Gesamtverbrauch von Wasser 2014 bei rund 1.400 km3, wird er 2025 bereits 1.600 km3 ausmachen und bis 2040 auf rund 1.800 km3 anwachsen. Der mit Abstand größte Verbraucher ist dabei die Landwirtschaft, die bis zu 80 Prozent des Wassers in Anspruch nimmt, gefolgt von Industrie, Gemeinden und an letzter Stelle der Energieproduktion.
2017 betrug die aus Wasserkraft erzeugte Menge an Energie rund 4.060 Terawattstunden (eine Terawattstunde entspricht einer Billion Wattstunden). Dies entspricht einem Anteil der Wasserkraft an der weltweiten Energieerzeugung von rund 16 Prozent, der Anteil der weiteren erneuerbaren Energieträger
beträgt etwas über acht Prozent, der Rest entfällt auf die fossilen Energieträger Erdöl, Kohle und Erdgas sowie auf Atomenergie. Deren Anteile am weltweiten Energiekonsum
steigen nach wie vor.
Die Verfügbarkeit von Süßwasser ist auf den Kontinenten unterschiedlich hoch verglichen mit dem Anteil an der Weltbevölkerung. In sehr guter Ausgangslage sind Nord-, Mittel- und Südamerika. Europas Anteil an der Weltbevölkerung
ist derzeit noch höher als sein Anteil an den verfügbaren Süßwasserressourcen. Am schlechtesten ist das Verhältnis in Asien. Einem Anteil an der Weltbevölkerung von über 60 Prozent stehen nur rund 30 Prozent Anteil an der Wasserverfügbarkeit gegenüber.
Um 120 Meter tiefer als heute lag der Meeresspiegel zur letzten Kaltzeit vor rund 20.000 Jahren. Nach deutlichem Anstieg kam der Spiegel vor rund 2.000 Jahren zum Stillstand. Seit Mitte des
19. Jahrhunderts steigt das Wasser wieder. Ursache sind, so ist sich die Wissenschaft sicher, Treibhausgasemissionen des Menschen. Beunruhigend: Der Anstieg beschleunigt sich seit
den 1990er-Jahren, 2100 könnten es zehn Millimeter pro Jahr sein, an den Küsten läge der Pegel dann um 65 Zentimeter höher als 2005. Bisherige Prognosen gingen häufig von etwa 30 Zentimetern aus. Städte wie Miami stünden dann ohne Gegenmaßnahmen unter Wasser.
Der Klimawandel wird sich auf die jährliche Regenmenge auswirken, das ist sicher, welche Regionen mehr und welche Regionen weniger Niederschläge zu erwarten haben, ist noch nicht sicher. Gegenwärtige regionale Klimamodellsimulationen
für Europa gehen davon aus, dass es im Mittelmeerraum bis zu einem Viertel weniger Regen geben wird, in Nord- und Osteuropa um das gleiche Ausmaß mehr. Mitteleuropa
und damit auch Österreich wird vermutlich zwischen fünf und fünfzehn Prozent mehr Niederschlag zu erwarten haben.
Mit den weltweit steigenden Temperaturen schrumpft die Eismasse an den Polen. Der Westantarktische Eisschild droht auf lange Sicht ins Meer zu rutschen. Der langsame, aber unwiederbringliche Eisverlust in der Westantarktis wird voraussichtlich auch im Falle einer Klimastabilisierung noch weiter fortschreiten. Ein Zusammenbruch der Eismassen
würde zwar Jahrhunderte dauern, aber den Meeresspiegel
weltweit um mehr als drei Meter ansteigen lassen.