17.06.2025

Vom 11. bis 13. Juni 2025 fand in Dubrovnik das dritte Partnermeeting des Interreg CENTRAL EUROPE Projekts INACO statt. Gastgeber war das Institute for the Restoration of Dubrovnik, das gemeinsam mit zehn weiteren Organisationen aus acht mitteleuropäischen Ländern Teil des Projektkonsortiums ist. Im Mittelpunkt stand die kroatische Pilotregion entlang des Ombla-Flusses, deren historische Sommervillen exemplarisch für die Auswirkungen des Klimawandels auf Kulturerbestätten stehen. Die Partner_innen nutzten das Treffen, um den Projektfortschritt zu reflektieren, Tools zur Risikobewertung weiterzuentwickeln und Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz gefährdeter Stätten zu erarbeiten.

 

Nach einer informellen Stadttour und einem gemeinsamen Abendessen am Anreisetag standen am ersten Meetingtag inhaltliche Besprechungen im Mittelpunkt.
Das erste Arbeitspaket, das die Entwicklung einer transnationalen Strategie zur Einbindung gefährdeter Stätten in Klimaanpassungspläne zum Ziel hatte, wurde erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus wurden die Fortschritte bei der Entwicklung der INACO-Tools zur Vulnerabilitätsbewertung und Risikokartierung präsentiert, evaluiert und in der Projektgruppe diskutiert.
Außerdem wurde das finale Arbeitspaket, das die Entwicklung eines Online-Kurses (Massive Open Online Course - MOOC) vorsieht, offiziell gestartet. Dieser Kurs soll künftige Risikomanager_innen ausbilden, die speziell auf die Herausforderungen gefährdeter Kultur- und Naturerbestätten vorbereitet sind. Zuletzt wurden auch die Projektkommunikation nach außen sowie das Projektmanagement umfassend thematisiert.

Dubrovnik

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Raffaela Woller

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Am zweiten Tag des Partnermeetings stand der Besuch der kroatischen Pilotregion entlang des Flusses Ombla am Programm.
Der Ombla, mit nur vier Kilometern einer der kürzesten Flüsse Europas, mündet wenige Kilometer nördlich der Altstadt von Dubrovnik ins Adriatische Meer. Ein bedeutendes Element dieser Kulturlandschaft sind die historischen Sommervillen, deren Entstehung bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht und die einst als Rückzugsorte wohlhabender Bürger_innen dienten. Charakteristisch für diese Villen sind ein zentraler Empfangsraum, vier angrenzende Wohnräume, eine eigene Kapelle und ein Bootshaus.
Viele Villen wurden in der Vergangenheit aufgegeben und teilweise abgetragen. Heute ist ein Großteil der noch existierenden Bauten durch Vernachlässigung und klimatische Extremereignisse stark gefährdet, doch ist man bemüht, diese schrittweise zu restaurieren und einer öffentlichen Nutzung zuzuführen.
Die zunehmenden Wetterextreme – darunter Stürme, Starkregen und Hangwasser – setzen der Substanz jedoch erheblich zu. Hinzu kommen infrastrukturelle Herausforderungen: Die einzige Straße durch das Tal trennt die Gebäude vom Fluss, Fußwege fehlen vielerorts – ein Umstand, der Investitionen in eine öffentliche Nutzung erschwert.

Am letzten Tag des Meetings konnten die Teilnehmenden ausgewählte Villen besichtigen und sich ein Bild von den Restaurierungsmaßnahmen machen. Die Beobachtungen aus der Region fließen in die Entwicklung eines Tools zur Bewertung der Vulnerabilität gefährdeter Stätten ein – eines von mehreren praxisorientierten Instrumenten, die INACO bereitstellt.

Dubrovnik

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Raffaela Woller

Der Klimawandel bringt neue Bedrohungen für das kulturelle und natürliche Erbe Mitteleuropas mit sich: von Überschwemmungen über Hitzewellen bis hin zu Dürreperioden mit Waldbrandrisiko.
INACO begegnet diesen Herausforderungen mit innovativen WebGIS-Lösungen, Selbsteinschätzungstools und der Ausbildung von spezialisierten Fachkräften in den Pilotregionen – mit dem Ziel, die Resilienz dieser wertvollen Orte nachhaltig zu stärken.


 

INACO

Das Projekt entwickelt transnationale Strategien, integrierte webbasierte Lösungen und Risikomanagementpläne, um die Widerstandsfähigkeit mitteleuropäischer Regionen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels auf das Kultur- und Naturerbe in Flusseinzugsgebieten zu verbessern.


 

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