14.06.2023

Am 6. Juni 2023 fand zum dritten Mal das Symposium "Museum + Recht" als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Geistiges Eigentum, Medien- und Innovationsrecht und des Zentrums für Kulturen und Technologien des Sammelns an der Universität für Weiterbildung Krems statt. Die heurige Ausgabe versammelte Beiträge aus beiden Fachbereichen zum Thema "KI, Co-Creation & NFT". Im Fokus standen dabei der Einsatz künstlicher Intelligenz im Zusammenhang mit der Schaffung von Kunstwerken und ihrer Kuratierung.

Vielfältige Beiträge beleuchten Theorie und Praxis

Die Beiträge lieferten ein breites Spektrum aus der wissenschaftlichen Forschung und der juristischen wie musealen Praxis. So sprachen Sonja Thiel (Badisches Landesmuseum Karlsruhe) und Dominik Bönisch (Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen) über den Einsatz KI-gestützter Tools in der kuratorischen Praxis. Alexander Pfeiffer (UWK) wiederum stellte die neuesten Entwicklungen auf dem Feld von NFT und KI vor, während Manuela Naveau (Kunstuniversität Linz) auf die künstlerische Praxis und dort insbesondere auf die Co-Creation von Kunstwerken durch menschliche Prompt-Geber_innen und umsetzende KI forkussierte. Naveau wies auch darauf hin, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Kunst keineswegs ein neues Phänomen sei, das allerdings seit der Veröffentlichung von Chat-GPT im vergagenen Herbst ganz neue öffentliche Aufmerksamkeit erfahre.

Aus rechtlicher Perspektive sprachen Clemens Appl (UWK), Alexander Koller (Schmidtmayer | Sorgo | Wanke Rechtsanwälte), Helene Rohrauer (Fellner Wratzfeld und Partner) sowie Alexandra Ciarnau (DORDA Rechtsanwälte) über die Herausforderungen im Urheberrecht bei der Betrachtung von Kunstwerken aus nicht (rein) menschlicher Urheberschaft. Hierbei zeigte sich nicht nur, dass die rechtliche Betrachtung von breiter Vielfalt geprägt ist, sondern das Recht - verständlicherweise - den gesellschaftlichen Entwicklungen hinterherhinken müsse, wir Ciarnau betonte.

Wissenschaft schafft Kunst

Eine anschauliche Verbindung aus künstlerischer Praxis und rechtlicher Betrachtung bot Clemens Appl, der vom zufällig bzw. bewusst gewählten Kieselsteinausgehend zur künstlerischen Anordnung mehrerer Steine gelangte und so den Entstehungsprozess des Kunstwerks mit den jweiligen urheberrechtlichen Ansprüchen engführte. Das von Appl geschaffene Kunstwerk wurde dann live von Alexander Pfeiffer in ein NFT verwandelt und dem Kunstmarkt zugeführt.

Umgang mit KI steht erst am Anfang

Die Tagung konnte ihrem Anspruch gerecht werden, die unterschiedlichen disziplinären Zugänge aus der musealen Praxis und der juristischen Betrachtung in einen fruchtbaren Dialog treten zu lassen. Sowohl den Vortragenden als auch dem Publikum war so die Möglichkeit gegeben, aus der eigenen Sphäre aber auch der anderen zu lernen, um die eigene Praxis beziehungsweise wissenschaftliche Beschäftigung zu bereichern. Fest steht: die Künstliche Intelligenz hat Museum und Recht längst erreicht, nun gilt es, ihren Einsatz zu testen, zu evaluieren und weiterzuentwickeln.

Feierliche Zentrumseröffnung

Im Anschluss an das Symposium konnte die feierliche Eröffnung des Zentrums für Kulturen und Technologien des Sammelns (Leitung: Professorin Anja Grebe) mit Gästen begangen werden.

Symposium: Museum + Recht

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