Termin

29.05.2021, 15:00 - 16:30

Zum Kalender hinzufügen
Ort

Treffpunkt zum Rundgang:
vor dem museumkrems, Körnermarkt 14, 3500 Krems

Im Rahmen der Ausstellung im museumkrems Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“ werden 105 symbolische Teppiche auf Kremser Straßen und Plätzen an das Schicksal verfolgter, vertriebener und ermordeter Kremser Jüdinnen erinnern. Anlässlich des niederösterreichischen Museumsfrühlings führt die Künstlerin in einem Rundgang zu den Teppichen.

Im Rahmen der Ausstellung „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“, die aktuell im museumkrems zu sehen ist, stellte die wissenschaftlichen Leiterin der Ausstellung Edith Blaschitz (Department für Kunst- und Kulturwissenschaften) eine Liste von jüdischen Frauen aus Krems zusammen, die ausgehend von den Recherchen des Historikers Robert Streibel durch weitere Recherchen ergänzt wurde. Diese Liste verwendete die Künstlerin Iris Andraschek für das Kunstprojekt Ich bin hier, mit dem sie sich auf Spurensuche jüdischer Frauen in Krems begibt. Iris Andraschek wird für jede während des Nationalsozialismus verfolgte, vertriebene oder ermordete Jüdin einen Teppich im Stadtraum von Krems aufmalen.
Insgesamt werden es bis Herbst 2021 105 Teppiche sein, die die Künstlerin mittels Schablonen anbringt. Die Namen und Lebensdaten der Frauen werden in die Teppiche integriert und – so ferne bekannt ­ an den ehemaligen Wohnorten der Frauen appliziert. Iris Andraschek holt so die vergessenen Frauen zurück in den öffentlichen Raum und die öffentliche Wahrnehmung. 

Durch das Aufbringen der Farbe durch handgeschnitzte Schablonen hin zu Teppichen, wird eine Verortung gezeigt, bis alle ihren Platz wieder in Krems gefunden haben. Sie entheben diese Frauen der Anonymität, benennen sie, stellen die Verbindung zur Geschichte her und geben ihnen zumindest für einen Zeitraum ihren Ort zurück - die symbolischen Teppiche sind Träger biografischer Informationen, von Namen und Tätigkeiten der Frauen. Die Farbe wird sich wieder je nach Witterung auflösen – damit wird der Kontext zur Vergänglichkeit aufgezeigt.

Iris Andraschek setzt mit diesem Projekt ihre intensive Auseinandersetzung mit Teppichen als narratives Kulturgut fort, die sie bereits 2005 gemeinsam mit Hubert Lobnig im Projekt „Life between Buildings – Lebensbaum und Kalaschnikow“ am Campus der Donau-Universität Krems begonnen hat. Hier wurden am zentralen Platz des Geländes nach historischen und aktuellen Vorlagen 21 Teppiche in den Beton und Rasen intarsiert.

Voranmeldung unter: kulturamt@krems.gv.at
(Der Rundgang findet natürlich unter Einhaltung der aktuell geltenden Covid19 Schutzbestimmungen statt!)

 

Die Liste der "Jüdischen Frauen in Krems" wird auf der Website raumforscherinnen.at zur Verfügung gestellt.

Ansprechperson

Zum Anfang der Seite