Die Kulturgüterschutz-Übung TRITOLIA18 ist ein bedeutender Schritt in der praktischen Umsetzung des Kulturgüterschutzes: die Entwicklung von Verfahren für Notfallübungen und die Einrichtung von Cultural Heritage Rescue Teams (CHRT) tragen dazu bei, die Koordination und Effizienz von Rettungsmaßnahmen zu verbessern. Im Rahmen von ProteCHt2save entwickelt das Projektkonsortium maßgeschneiderte Lösungen und Strategien zum Schutz des kulturellen Erbes im Katastrophenfall.
Die gemeinsame Katastrophenschutzübung des Zentrums für Kulturgüterschutz und des Österreichischen Bundesheeres dient der praktischen Erprobung der Forschungsergebnisse. Ziel ist es, bestehende Notfallpläne zu optimieren und Rettungsteams für das Kulturerbe in Notsituationen zu stärken. Durch die gezielte Auswahl von Risikomanagementmaßnahmen und Strategien zur Unterstützung der Rettungsteams werden wichtige Schritte unternommen, um die Sicherheit und den Schutz des kulturellen Erbes zu gewährleisten.
„Die Möglichkeit, unsere Forschungsergebnisse aus dem Kulturgüterschutz im Rahmen eines realistischen Szenarios in der Praxis zu erproben, stellt für uns einen großen Gewinn dar. Die dadurch erzielten Erkenntnisse fließen wiederum direkt in die Entwicklung von neuen bzw. verbesserten Strategien zum Kulturgüterschutz im Katastrophenfall ein.“
Assistenz Prof. Mag. Dr. Anna Maria Kaiser
Als Ausgangsszenario für die Übung wird ein schweres Erdbeben im südlichen Niederösterreich angenommen, das zu weitreichenden Zerstörungen führt. Es wird angenommen, dass zahlreiche bedeutende Kulturschätze verschüttet wurden, die es schnell und sicher zu bergen gilt.
An den ersten beiden Tagen stehen der Aufbau eines Lagezentrums, die Erarbeitung von Bergungsmethoden für Kulturgüter und die Einführung in militärische Arbeitsmethoden im Vordergrund. Am dritten Tag findet die eigentliche Übung statt, bei der in Zusammenarbeit mit der 2. ABC-Abwehrkompanie (Mautern) des Österreichischen Bundesheeres die Bergung von Kulturgütern durchgeführt wird. Begleitet wird die Übung von Expert_innen und Einsatzkräften aus Italien, die in den vergangenen Jahren mehrere große Erdbebenkatastrophen bewältigen mussten.
Ziele der Kulturgüterschutz-Übung:
aus Sicht der Kulturgüterschutz-ExpertInnen:
die realitätsnahe Entwicklung und Erprobung von Notfall- und Evakuierungsmaßnahmen für bewegliche Kulturgüter, die Verbesserung der Risikoeinschätzungsfähigkeit, die Teilnahme an der Arbeit in Krisenstäben sowie die praktische Schulung in der Bergung von Kulturgütern
aus Sicht des Österreichischen Bundesheeres:
durch den direkten Erfahrungsgewinn aus der Übung können die Soldat_innen vom Wissen der Kulturgüterschutz-Expert_innen profitieren und deren Forschungsergebnisse in ihre praktische Arbeit integrieren