15.01.2019

In Siedlungsgebieten der armen Bevölkerung Indiens sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders stark zu spüren. Effektive Gegenmaßnahmen erfordern spezielles Wissen. Dieses möchte das neue Erasmus plus-Projekt BreUCom postgradualen Studierenden ebenso wie Berufstätigen in Indien weitergeben. Das von der Donau-Universität Krems geführte Konsortium wird dazu ein spezielles Ausbildungsprogramm aufstellen und angehenden wie praktizierenden Städteplanern zugänglich machen.

Häufigere Naturkatastrophen und ein Anstieg des Meeresspiegels sind die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels in Indien. Vor allem marginalisierte, arme Siedlungen und ihre BewohnerInnen sind solchen Gefahren am stärksten ausgesetzt. Einer der Gründe ist die Verwendung von nicht haltbaren Baumaterialien. In den Bestrebungen, Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu setzen, wird die spezifische Lage der armen Bevölkerung zumeist übersehen. Die Widerstandsfähigkeit von Wohnsiedlungen zu stärken ist damit ein wichtiges Mittel für die Anpassung an den Klimawandel.

„Erkenntnisse aus dem Projekt Building Inclusive Urban Communities, das vom Department für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems koordiniert wird, zeigen, dass konventionelle Ansätze der Raumplanung für städtische Gebiete bei den Herausforderungen von sich rasch wandelnden indischen Städten in Zeiten des Klimawandels nicht greifen. Das Umdenken muss bereits in der Ausbildung von Stadt- und Raumplanern beginnen“, sagt Dr. Tania Berger vom Department für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems. Dort setzt das neue von ihr geleitete Projekt BReUCom an und zielt auf die Umsetzung von postgradualen Kurzeitprogrammen für Studierende, die sich reguläre Masterprogramme nicht leisten können. Die Ausbildungsprogramme von BreUCom greifen darüber hinaus genau jene realen Probleme auf, vor denen indische Städte stehen.

Zusammenarbeit von Hochschulen und NGOs
Das Erasmus plus-Projekt BreUCom möchte dazu die Zusammenarbeit zwischen indischen Hochschulinstitutionen in Bhopal, Mumbai und Vijayawada und in diesem Feld arbeitenden NGOs stärken. Auch dieses Projekt wird die Donau-Universität Krems koordinieren, unterstützt wird sie dabei von der niederländischen Universiteit Twente. Das Projekt sieht vor, zehn vergleichende Fallstudien in ausgesuchten Regionen sowie zehn postgraduale Studienprogramme auf Basis des OpenCourseWare Modells des MIT, USA, zu erstellen. Darüber hinaus sollen neue Kurse und existierende Curricula für graduierte Studierende angeleitet und 20 einwöchige Module entwickelt werden. Ebenfalls am Programm: Internships für NGOs in Indien und Europa.

 

Projekt Building Resilient Urban Communities (BreUCom)
Förderungsgeber: EU, Erasmus plus
Laufzeit: 15.01.2019 bis 14.01.2022
Koordinator: Department für Migration und Globalisierung
Projektverantwortliche: DI Dr. Tania Berger

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