02.03.2022

Die verstärkte Nutzung von Baudenkmälern zur Wohnraumschaffung stellt eine von mehreren Möglichkeiten dar, den Landschafts- und Ressourcenverbrauch einzudämmen. Gleichzeitig lässt sich damit zur Erhaltung unseres baukulturellen Erbes durch Nutzung denkmalge­schützter Bestandsobjekte beitragen, die Wohnkultur erhöhen sowie Orts- und Stadtzentren nachhaltig beleben.

Der Verlust an Freiflächen durch Bebauung wächst. 5.800 km2 an Boden oder 18 Prozent des Dauersiedlungsraumes wurden im gesamten Bundesgebiet bis 2019 laut Umweltbundesamt verbraucht. Mit welchen Analyseinstrumenten können Bauträger motiviert werden, die Potenziale denkmalgeschützter Gebäude zur Wohnraumnutzung zu heben, wo hier Planungsaufwand und -unsicherheiten zumeist höher sind als beim Bau auf der grünen Wiese? Welche Strategie ermöglicht eine Evaluierung der Potenziale von denkmalgeschützten Gebäuden? Mit diesen Forschungsfragen zielt das Projekt „monumentum ad usum“ darauf ab, gemeinnützige Bauträger in Niederösterreich für die Verwendung von ungenutzten oder gering genutzten Denkmälern zu gewinnen. Wichtige weitere Effekte: die Belebung historischer Stadträume sowie ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Vielversprechende Klima- und Energiebilanz

Fallstudien in Form von Einzelobjektuntersuchungen sowie Grundlagenforschung zu Ener­giehaushalt und Bauphysik, Lebenszyklus und Ökobilanzierung sowie Auswirkungen auf den Siedlungsraum sind dabei die methodischen Werkzeuge. Zwischenergebnisse deuten an, dass die Klima- und Energiebilanz für die Schaffung und Nutzung von Wohnraum in Baudenkmälern deutlich besser ist als bislang angenommen: Die CO2-Emissionen können bei einem Betriebszeitraum von 50 Jahren bei sanierten denkmalgeschützten Gebäuden um bis zu 20 Prozent niedriger als bei einem vergleichbaren Neubau liegen. Berücksichtigt werden dabei mitunter auch aktuelle und künftige Klimadaten.

Das im Projekt entwickelte qualitative Bewertungsmodell kann dazu verwendet werden, eine volkswirtschaftlich und umweltpolitisch faire Balance der Förderqualität zwischen Neubau- und Sanierungsförderung zu finden. Weitere Wirkung: die Anpassung kommunaler Energieförderungen für Baudenkmäler und Weichen für verbesserte und gegebenenfalls vermehrte Wohn­nutzung von Baudenkmalen.

 

monumentum ad usum – Nutzungs­potenziale von Denkmälern für gemeinnützige Bauträger

Projektzeitraum: 2018-2022

Fördergeber: Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur (K1) und NÖ Wohnbauforschung der Abteilung Wohnbauförderung (F2)

Projektverantwortlich: Univ.-Prof. Dipl. Arch. ETH Dr. Christian Hanus, Dipl.-Ing. Manfred Sonnleithner, MSc

Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Dipl.-Ing. Rainer Altmann, MSc Dipl.-Ing. Dr. Helmut Floegl, Dipl.-Ing.in Christina Ipser, Maximilian Mair, Dipl.-Ing.in Elisabetta Meneghini, Dipl.-Ing. Rudolf Passawa, MAS Dipl.-Ing. Dr. Gregor Radinger, MSc Mag.a Elisabeth Resch, Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Schneider, Mag. Richard Sickinger, Mag. Mag. Dr. Dr. Peter Strasser, LL.M., Ing. Klaus Winiwarter

Koordination: Universität für Weiterbildung Krems, Department für Bauen und Umwelt

Partner:

Bundesdenkmalamt, Abteilung für Niederösterreich
Österr. Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen, Landesgruppe NÖ
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Allgemei­ner Baudienst (BD1)
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wissen­schaft und Forschung (K3)

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