24.08.2017

Im kommenden Oktober startet der mittlerweile dritte Durchgang des Lehrgangs "Neo-salafistischer Islamismus". In sechs mehrtägigen Seminaren werden Hintergrundwissen zum komplexen Thema des globalen Djihadismus sowie praxisorientierte Kenntnisse im Bereich der Prävention und Deradikalisierung vermittelt.

"Der globale Djihadismus verfolgt schon seit Jahren die Strategie, durch Terroranschläge speziell in Europa die gesellschaftliche Spaltung zu vertiefen und der eigenen Sache dadurch Anhänger zuzutreiben", erklärt Dr. Ernst Fürlinger vom Department für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems. Dabei werden die sozialen Medien systematisch eingesetzt, um weltweit Menschen für den bewaffneten Kampf anzuwerben.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, brauche es differenzierte, sachliche Kenntnisse abseits von Vereinfachungen sowie Wissen über Prävention und Deradikalisierung, so der Leiter des Zentrums für Religion und Globalisierung. Diese Inhalte werden an der Donau-Universität Krems im Rahmen des Universitätslehrgangs "Neo-Salafistischer Islamismus" vermittelt, der am 5. Oktober 2017 zum dritten Mal startet.

Von der Jugendarbeit bis zur Polizei und Politik

Dieser Lehrgang ist der einzige akademische Lehrgang zu diesem Thema in Österreich. Er richtet sich an Personen, die in unterschiedlichen Bereichen – von der Politik, Verwaltung, öffentlichen Sicherheit über den Bildungsbereich bis zu Jugend- und Sozialarbeit – mit der Herausforderung der salafistisch-djihadistischen Mobilisierung befasst sind. "Auch im Bereich der Bewährungshilfe oder der Justizwachebeamten ist diese Fortbildung bisher auf viel Interesse gestoßen", berichtet Ernst Fürlinger.

In insgesamt sechs Seminaren werden einerseits Hintergrund- und Orientierungswissen zu Formen und Geschichte des Neo-Salafismus vermittelt, andererseits praxisorientierte Kenntnisse im Bereich der Prävention und Deradikalisierung. Das Team der Lehrenden setzt sich aus führenden ExpertInnen aus Österreich und Deutschland zusammen – beispielsweise gibt Univ.-Prof. Dr.  Rüdiger Lohlker von der Universität Wien einen Überblick über den globalen Djihadismus und seine "Theologie der Gewalt"; Dr. Michael Kiefer von der Universität Osnabrück unterrichtet das Thema "Präventionsarbeit im Kontext des Neo-Salafismus".

"Prävention ist ein zentraler Bestandteil der Terrorismusbekämpfung. Mit unserem Lehrgang wollen wir – jenseits von Alarmismus – einen Beitrag dazu leisten, und zwar zugunsten einer hochwertigen Präventionsarbeit, die geplant, reflektiert und wissenschaftlich fundiert ist", so Ernst Fürlinger vom Zentrum für Religion und Globalisierung.

 

Lehrgang "Neo-Salafistischer Islamismus". Grundlagen – Analyse – Prävention

Certified Program, 15 ECTS

6 Seminare (in der Regel 2-tägig) über zwei Semester

Beginn: 5. Oktober 2017

Wo: Donau-Universität Krems und Wien

Kosten: 3.600 EUR

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