Das Projekt
Roman Legacy verfolgt das Ziel, den Zusammenhalt der Donauregion durch ihr gemeinsames römisches Erbe zu stärken. Aufbauend auf früheren Projekten wird eine Kulturroute entlang des römischen Donaulimes geschaffen, die auch kleinere Städte und abgelegene Gebiete einbezieht. Diese Route wird durch digitale Präsentationen und Werbeprodukte beworben. Ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept und ein erweitertes Netzwerk von Expert_innen sollen das Projekt langfristig unterstützen. Darüber hinaus werden Slow Tourism und ökologische Tourismusprodukte entwickelt, die auf dem kulturellen Erbe basieren und die lokale Bevölkerung einbeziehen. Ziel ist es, das römische Erbe der Donauregion nachhaltig zu fördern und zu präsentieren.
In der Vergangenheit haben sich mehrere EU-Projekte dem römischen Erbe in der Donauregion sowie dessen Erhalt und Aufwertung für einen nachhaltigen Kulturtourismus gewidmet. Dabei wurden verschiedene Werkzeuge und Strategien entwickelt und erste Schritte zur Schaffung einer zukünftigen europäischen Kulturroute entlang der Donau unternommen.
Roman Legacy vereint die bedeutenden Interreg-DTP-Projekte Living Danube Limes, Danube’s Archaeological eLandscapes, Archaeodanube, ISTER, Transdanube Travel Stories sowie die dazugehörigen Netzwerke und nutzt deren beste Ergebnisse.
Die Auseinandersetzung mit dem römischen Erbe in einer erweiterten Themenregion eröffnet die Möglichkeit, die Kulturroute künftig bei Bedarf zu erweitern und gleichzeitig die Geschichte des Hinterlandes zu erzählen, das die Limeslinie versorgte und somit einen wesentlichen Bestandteil der römischen Geschichtserzählung darstellt.
Hintergrund
Der römische Donaulimes, der sich über 2400 Kilometer von Deutschland bis zum Schwarzen Meer erstreckt, ist ein herausragendes Beispiel für ein transnationales Erbe, das mehrere europäische Länder in einer Makroregion verbindet.
Der westliche Abschnitt (Deutschland, Österreich, Slowakei) wurde bereits 2021 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, während der östliche Teil (Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien) noch auf der Tentativliste stehen und darauf wartet, in das große transkontinentale UNESCO-Weltkulturerbe „Frontiers of the Roman Empire“ aufgenommen zu werden. Der eng mit dem Donaulimes verknüpfte Dakische Limes (Rumänien) wurde 2024 als UNESCO-Welterbe anerkannt.
Der römische Donaulimes ist somit ein gemeinsames europäisches Erbe, das mit vereinten Anstrengungen und einem einheitlichen Konzept entlang seiner gesamten Ausdehnung präsentiert und gefördert werden muss, um die Geschichte der Menschen zu erzählen, die vor 2000 Jahren in der Donauregion lebten: er war nicht nur eine Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem sogenannten Barbaricum, sondern auch ein Weg von Westen nach Osten und umgekehrt, der die verschiedenen römischen Donauprovinzen sowie die germanischen Stämme und die Römer in Friedenszeiten miteinander verband.
Dank ihres reichen Kultur- und Naturerbes besitzt die Donauregion großes Potenzial als transnationale Tourismusdestination und internationales Reiseziel. Dennoch gibt es Herausforderungen, wie die Notwendigkeit einer einheitlichen Marke, die kulturelle Stätten verbindet und nachhaltigen Tourismus fördert. Ein solides Netzwerk von Kultur- und Erbestätten ist vorhanden, doch transnationale Kooperationen und die Einbindung der lokalen Bevölkerung müssen verbessert werden.
Soziale Inklusion und das Verständnis des kulturellen Erbes als integraler Bestandteil der Identität und des wirtschaftlichen Werts sind entscheidend für eine erfolgreiche touristische Entwicklung. Herausforderungen wie ungleiche wirtschaftliche Entwicklungen und die Wahrnehmung von Kulturtourismus als Luxus müssen überwunden werden. Es ist von großer Bedeutung, das Erbe zu bewahren und die lokale Bevölkerung aktiv einzubeziehen, um das volle Potenzial der Donauregion zu entfalten.
Projektmethodik
Die römische Donaulimes-Kulturroute wird als wesentlicher Bestandteil einer Themenregion etabliert, die kleinere Städte und abgelegene Gebiete mit großem Potenzial für kulturellen und naturnahen Tourismus umfasst. Der besondere Wert dieser Route liegt in ihrer Ausrichtung entlang der historischen Wasserstraße Donau, wodurch die verbindende Rolle der Donau im Zentrum des Projekts steht.
Digitale Werbe- und Präsentationsprodukte werden entwickelt und entlang der gesamten Donau sowie entlang der Kulturroute eingesetzt. Dadurch werden weniger bekannte Standorte unter einer einheitlichen Marke beworben, die alle römischen Stätten entlang des Flusses und seines Hinterlandes miteinander verbindet.
Ein Nachhaltigkeitskonzept und Aktionsplan für das zukünftige Wachstum der Kulturroute stützen sich auf ein solides Expert_innen-Netzwerk und legen den Fokus auf das positive Engagement der lokalen Bevölkerung mit ihrem kulturellen Erbe.
Ein erweitertes Expert_innen_Netzwerk umfasst Forscher_innen, Tourismusexpert_innen, KMUs und die lokale Bevölkerung. Gemeinsam entwickeln sie ein strategisches Konzept zur Interpretation und Präsentation der Kulturroute entlang des römischen Donaulimes, basierend auf dem Danube Limes Interpretation Framework (DLIF). Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit überwindet Barrieren und schafft ein nachhaltiges Netzwerk für die Region.
Mitgestaltungsansätze zielen darauf ab, die lokale Bevölkerung nicht nur mit dem Projekt und seinen Lösungen, sondern insbesondere mit ihrem kulturellen Erbe zu verbinden. Sie sollen die Menschen befähigen, ihre Ressourcen nachhaltig und zukunftssicher zu nutzen.
Slow Tourism und ökologische Tourismusprodukte werden entwickelt, die auf dem gemeinsamen kulturellen Erbe basieren und sich auf abgelegene, touristisch weniger entwickelte Gebiete konzentrieren. Dabei wird die umfangreiche Expertise der Partner_innen im Konsortium genutzt, um kulturellen und naturnahen Tourismus ganzheitlich zu verknüpfen und die Schätze der Donauregion zu fördern.
Roman Trails werden etabliert, die in der lokalen Geschichte und Wirtschaft verwurzelt sind und sich auf ausgewählte und herausragende historische Details auf lokaler oder regionaler Ebene konzentrieren. Diese Pfade können unter anderem durch Wandern oder Radfahren erkundet werden.
Erfahrungen und Ergebnisse früherer Projekte werden genutzt, um die Kulturroute weiterzuentwickeln.
Ziele des Projekts
- Das übergeordnete Ziel von Roman Legacy ist es, eine Kulturroute entlang des Römischen Donaulimes zu schaffen, diese in eine größere Themenregion zu integrieren und sie als offizielle Kulturroute des Europarats zertifizieren zu lassen.
- Es wird ein Netzwerk geschaffen, das eine transnationale Plattform für den Austausch und die Beteiligung aller Akteur_innen zum römischen Erbe in der Donauregion bietet (politische sowie wirtschaftliche Akteur_innen, lokale/regionale/nationale Behörden, nationale UNESCO-Kommissionen, Verbände, archäologische Stätten/Parks, Museen, Archäolog_innen und Forscher_innen, Tourismusagenturen, Initiativen und Kulturvermittler_innen, etc.)
- Ein gemeinsamer Interpretations- und Präsentationsrahmen sowie eine Markenstrategie werden entwickelt, um das römische Erbe in der Donauregion logisch zusammenhängend und einheitlich darzustellen.
- Vorhandene Informationen und Werkzeuge werden zusammengeführt und bestehende Lücken geschlossen. Verschiedene Formate und Instrumente zur Präsentation und Förderung römischer Schlüsselstandorte entlang der Route werden entwickelt und implementiert, darunter Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Modelle, römische Wander- und Radwege, Sichtbarkeitsmaßnahmen, römische Veranstaltungen, ein Konzept für eine VR-Wanderausstellung, physisches Werbematerial, eine mobile App, eine Website, etc.
- Das Projekt fördert die transnationale Zusammenarbeit, um das römische Erbe in der Donauregion, insbesondere den Römischen Donaulimes als UNESCO-Welterbestätte, zu präsentieren. Es unterstützt den UNESCO-Antragsprozess für den Römischen Donaulimes im Rahmen der „Frontiers of the Roman Empire“ durch zusätzliche Maßnahmen, die bestehende Bemühungen ergänzen, ohne sie zu verdoppeln.