10.01.2019

Wie haben Sie den Weg an die Donau-Universität gefunden?
Ich bin durch ein Flugblatt auf eine Veranstaltung im WiFi Salzburg aufmerksam geworden. Ich dachte mir, das hört sich nicht unspannend an und habe den Vortrag besucht. Das Gesamtkonzept hat mich sofort begeistert und nach einem Gespräch in Krems war für mich klar, dass ich den Lehrgang machen werde.

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, ein Studium beginnen zu wollen?
Ich habe direkt nach der Handelsakademie zu arbeiten begonnen. Die Idee, ein Studium zu beginnen, hat mich aber nie ganz losgelassen. Ich war zehn Jahre lang in einem Möbelunternehmen im Produktionsbereich tätig und habe vom Sachbearbeiter bis zur Betriebsleitung alle Positionen durchlaufen. Die Lust auf Weiterbildung war dann schon sehr groß. Ich hatte zwischenzeitlich schon mal ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaft begonnen, nach drei Semestern ergab sich aber die Möglichkeit in Krems zu studieren. Das war dann einfach schlüssiger. Viele Inhalte aus dem Bachelor-Studium kennt man bereits, wenn man eine Handelsakademie absolviert hat.

Was sind die Unterschiede zwischen dem Regelstudium und den Lehrgängen in Krems?
Man kann es eigentlich nicht miteinander vergleichen. Die Lehrgänge in Krems sind komplexer als ein Regelstudium BWL. Die Inhalte sind stärker komprimiert, das Studium selbst hat eine völlig andere Struktur und setzt auf völlig andere Formen der Wissensvermittlung. Das ist schon sehr dicht, aber mit der richtigen Terminplanung lässt sich das bewerkstelligen. Für mich hat es sehr gut funktioniert. Im Endeffekt ist die Konzeption des Studiums schon genial.

Was reizt Sie am Thema Digitalisierung?
Man kommt einfach nicht mehr daran vorbei, weder im Privat-, noch im Berufsleben. Gerade für Unternehmen ist es gefährlich, sich nicht mit dieser Entwicklung zu beschäftigen. Digitalisierung ist keine kurzfristige Mode, sondern ein struktureller Wandel. Gerade bei KMUs gibt es aber oft noch keine Vorstellung von den Möglichkeiten, die diese eröffnet. Durch das Studium hat sich auch eine berufliche Veränderung ergeben. Mittlerweile bin ich für ein Beratungsunternehmen tätig. Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber das Thema Digitalisierung ist immer zentral. Wenn bei unseren Kunden Prozesse scheitern, Abläufe nicht passen, der Informationsaustausch nicht funktioniert, dann liegen die Fehler meist darin begründet, dass Strukturen veraltet sind und Systeme und Tools zum Einsatz kommen, die nicht mehr state-of–the-art sind.

Sie haben sich in Ihrer Masterarbeit mit Open Innovation in KMUs beschäftigt. Was hat sie daran interessiert?
Ich habe lange in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet und bemerkt, dass es bei vielen KMUs Defizite bei Innovationsthemen gibt. Großunternehmen haben finanziell andere Möglichkeiten, sind aber auch einfach besser vernetzt. Bei vielen KMUs herrscht eine veraltete Herangehensweise an Innovationsthemen vor. Innovation wird zwar oft in den Mund genommen, aber kaum betrieben. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, von Open Source über Crowdfunding und –sourcing, wie man mit geringem Mitteleinsatz viele Menschen einbinden und Meinungen einholen kann. Selbst in und um die Unternehmen ist so viel Wissen vorhanden, das nicht produktiv genutzt wird, weil kein Wissenstransfer stattfindet. Viele KMUs operieren nur innerhalb ihrer eigenen Strukturen und zapfen all diese Möglichkeiten nicht an, weil sie einfach nicht erkannt werden.

Welche Erfahrungen haben Sie in Krems gemacht?
Es war eine fordernde aber auch sehr spannende Zeit für mich. Ich habe es als willkommene Auszeit vom beruflichen Alltag wahrgenommen, Urlaub war es aber natürlich keiner. Auch die Zeit mit meinen Studienkollegen und –kolleginnen habe ich als sehr wertvoll erlebt und viele interessante Gespräche geführt und so neue Perspektiven dazugewonnen.

Sie haben ja nicht nur den MSc Management und IT (MIT), sondern auch den MBA Corporate Governance absolviert. Warum das?
Nachdem Lehrgang MIT war mein Leben schon auf diesen Studienbetrieb ausgerichtet. Die Erfahrungen aus dem ersten Studium haben es auch erleichtert, noch ein weiteres zu absolvieren. Konkret war ich einfach sehr an den Inhalten des MBA interessiert. Das waren teilweise neue Thematiken oder welche, die im Lehrgang MIT nicht in der gleichen Tiefe und Detailfülle behandelt wurden. Während im ersten Lehrgang vor allem die Themen Digitialisierung, IT und allgemeine BWL im Zentrum standen, ging es beim MBA verstärkt um das Thema Führung und allgemein stärker anwendungsorientierte Fragen.

Hätten Sie noch einen Tipp für angehende Studierende?
Das Wichtigste ist, einfach am Ball zu bleiben und den Zeitplan nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist natürlich bei einem berufsbegleitenden Studium nicht ganz einfach. Es kann immer etwas passieren, was das Studium unterbricht oder verlängert. Mit ein bisschen Mut zur Lücke lassen sich aber alle Prüfungen und Deadlines noch beim ersten Termin bewerkstelligen. Man muss wirklich keine Angst haben, man kriegt das hin.

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