07.05.2025

Das Zentrum für Kulturgüterschutz startet in Kooperation mit der Abteilung für Armenische Studien am Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens (ZECO) der Paris Lodron Universität Salzburg ein neues Micro-Credential Program (MCP):

International Module [Armenia], MCP

In Zusammenarbeit mit den Interdisciplinary Armenian Cultural Heritage Studies (IACHS) am Institut für Archäologie und Ethnographie der Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien und der Ijevan Branch of Yerevan State Univerity (YSU), sowie in Kooperation mit Blue Shield Armenia wird die armenisch-österreichische Herbstschule "Re-searching our local heritage" von 18.-22. September 2025 organisiert.

Herbstschule in der nördlichsten Region Armeniens:
Theorie trifft Praxis in Idschewan und dem Arakelots Kloster - neue Erkenntnisse, spannende Feldforschung und das Kennenlernen der armenischen Kultur und Traditionen!

Die 5-tägige Herbstschule zum Thema "Re-searching our local heritage" führt ihre Teilnehmer_innen zunächst an die Universität von Idschewan, wo sie in die Grundlagen der Kulturerbestudien, Kodikologie und Handschriftenkunde, Epigraphik sowie die mittelalterliche Geschichte der Region Tavusch eingeführt werden. In den darauffolgenden Tagen widmen sie sich intensiven Feldforschungen und praktischen Arbeiten im Arakelots Kloster.

Das Arakelots Kloster und die dazugehörige mittelalterliche Siedlung in der Region Tavusch sind wahre Schätze des armenischen Kulturerbes. Versteckt in den Wäldern und nahe der Grenze zu Aserbaidschan, unterstreicht ihre abgeschiedene Lage die historische und geopolitische Bedeutung. Das Kloster, das im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der georgischen Zakariden und der Mongolen erblühte, bietet wertvolle Einblicke in das kulturelle und wirtschaftliche Leben dieser Zeit.

Heute sind das Kloster und die Siedlung durch eindringende Vegetation, baulichen Verfall und klimabedingte Gefahren stark bedroht. Dank der Aufnahme in das „Europa Nostra 7 Most Endangered“-Programm ist nun eine umfassende Restaurierung und die Entwicklung eines nachhaltigen Ökotourismus möglich. Dies bietet die Möglichkeit, die Versöhnung zu fördern, regionale Stabilität und nachhaltige Entwicklung voranzutreiben sowie die Wertschätzung der kulturellen Identität der Region in der lokalen Bevölkerung zu stärken.


Univ.Doz. Dr. DDr.h.c Jasmine Dum-Tragut, Leiterin des ZECO, über das historische Kloster und die Siedlung Arakelots

Europa Nostra ist ein paneuropäischer Verband von Kulturerbe-NGOs, der seit seiner Gründung im Jahr 1963 heute in über 40 Ländern vertreten ist und als größtes Netzwerk für Kulturerbe in Europa anerkannt wird. Unterstützt von öffentlichen Einrichtungen, privaten Unternehmen und Einzelpersonen, pflegt Europa Nostra enge Beziehungen zur EU, dem Europarat, der UNESCO und anderen internationalen Organisationen.

Europa Nostra setzt sich für die Rettung gefährdeter Denkmäler, Stätten und Landschaften Europas ein, unter anderem durch das Programm „7 Most Endangered“.
Mit diesem Programm sensibilisiert Europa Nostra die Öffentlichkeit, führt technische Bewertungen durch, schlägt Handlungsempfehlungen vor und bemüht sich um Unterstützung zur Rettung der ausgewählten Stätten. Es dient oft als Maßnahmen-Katalysator und als Anreiz zur Mobilisierung notwendiger öffentlicher oder privater Unterstützung.

Diese einzigartige Gelegenheit bietet nicht nur tiefgehende Einblicke in die armenische Kultur und Geschichte, sondern auch die Möglichkeit, aktiv zur Erhaltung eines bedeutenden Kulturerbes beizutragen.

 

Neues Micro-Credential Program: "International Module [Armenia], MCP"

Unsere stackable Micro-Credential Programs (MCP) sind eigenständige, kompakte Weiterbildungsprogramme.
Diese können Sie flexibel und in Ihrem eigenen Tempo kombinieren, um nach individueller Planung den Masterabschluss "Kulturgüterschutz, MSc (CE)" zu erlangen.

Das "International Module [Armenia25], MCP" kann als individuelles Weiterbildungsprogramm ohne spezifische Zulassungsvoraussetzungen absolviert werden. Der erfolgreiche Abschluss führt zum Erhalt eines Zertifikats und 6 ECTS-Punkten (anrechenbar für "Kulturgüterschutz, MSc (CE)). Die Kurssprache ist englisch und armenisch.

Das "International Module, MCP" wird künftig in verschiedenen parallelen Editions angeboten, die jeweils unterschiedliche geografische und thematische Schwerpunkte haben. Das "International Module [Armenia], MCP" stellt die erste Edition des MCP dar. Mehrere Editions des MCP können besucht werden, jedoch ist für den Masterabschluss „Kulturgüterschutz, MSc (CE)“ nur eine MCP-Edition als Pflichtmodul anrechenbar.

Der Fokus des MCP liegt darauf, den Teilnehmenden Einblicke in die Entwicklung und Umsetzung vielfältiger Schutzstrategien im internationalen Kulturgüterschutz zu bieten. Die „International Module, MCP“-Editions behandeln regionale Herausforderungen und setzen theoretische Kenntnisse gezielt praktisch um. Die Teilnehmenden führen  Feldforschungen an Kulturerbestätten durch, wenden konkrete Schutzmaßnahmen und spezielle Techniken an und arbeiten mit interdisziplinären Expert_innen zusammen.

Dies ermöglicht den Teilnehmenden, aktiv wertvolle Erfahrungen zu sammeln und in einzigartigen, authentischen Umgebungen ihr Wissen anzuwenden und zu vertiefen. Die enge Zusammenarbeit mit führenden Institutionen und Expert_innen ermöglicht einen intensiven Dialog und Wissensaustausch von Erfahrungen, Methoden und Best Practices, was dazu beiträgt, die Schutzstrategien für Kulturgüter weltweit zu verbessern und weiterzuentwickeln.
 

International Module [Armenia25], MCP: "Re-searching our Local Heritage"

Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen des "International Module [Armenia], MCP" über das Zentrum für Kulturgüterschutz an der Herbstschule "Re-searching our Local Heritage" teilzunehmen, die sich insbesondere mit der Feldarbeit am Kloster Arakelots, der dazugehörigen Siedlung und den umliegenden Klöstern befasst. Dieses MCP ist ein Stackable Program und kann als Pflichtmodul "International Module" (6 ECTS) für den "Kulturgüterschutz, MSc (CE)" angerechnet werden.

Damit wird das bestehende Angebot des Zentrums um ein berufsbegleitendes, zeitlich geblocktes Kurzprogramm erweitert, das umfassendes Fachwissen sowie wertvolle Kompetenzen im internationalen Kulturgüterschutz vermittelt. Durch unseren interdisziplinären und ganzheitlichen Ansatz tauchen Sie tief in die vielfältigen Herausforderungen des Kulturgüterschutzes ein. Dabei steht nicht nur die Vermittlung theoretischer Grundlagen im Vordergrund, sondern auch ein intensiver Praxisbezug, der es Ihnen ermöglicht, das Gelernte direkt anzuwenden und zu vertiefen.

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