06.05.2021

In Österreich sind vielfältige organisierte Sammlungen von Daten vorhanden, die unter dem Begriff “Register” geführt werden. Dabei ist die Definition dessen, was man unter einem Register versteht, gesetzlich nicht klar definiert. Es finden sich daher auch keine Bestimmungen, die vorgeben, welche Voraussetzungen eine Datensammlung in Österreich erfüllen muss, um als Register im rechtlichen Sinn gewertet zu werden. Auch der Gesetzgeber verwendet verschiedene Begrifflichkeiten, um organisierte Sammlungen von Daten zu beschreiben: etwa Register, Datenbank, oder Verzeichnis. Die rechtliche Ausarbeitung innerhalb des vorliegenden Projektes befasste sich daher sowohl mit den rechtlichen Grundlagen, als auch Aspekten des Datenschutzes, der Datensicherheit, und des Datenaustausches. In Österreich, so zeigte sich auch in den im Projekt durchgeführten Expertenbefragungen, werden Datenschutz und Datensicherheit sehr hoch gehalten. Um weitere innovative Services anzubieten, könnte verstärkt auf Datennutzung und Vernetzung fokussiert werden.

Die Forschungskooperation, angebunden an die Anliegen des Digitalen Amtes – Legistik, nahm sich der Aufgabe an eine aktuelle Übersicht über bestehende Register für Politik und Gesellschaft zu schaffen. Dabei wurden einzelne Register genauer betrachtet, beispielsweise ihre Attribute, ihre rechtlichen Grundlagen, sowie Schnittstellen zu anderen Registern. Eine derartige Übersicht, insbesondere die der potentiellen Schnittstellen, stellt die Grundlage für das Vorantreiben von Innovationen im Bereich der Verwaltung dar – beispielsweise die Entwicklung von Once- und No-Stop-Services. Gleichzeitig ergeben sich Möglichkeiten für die Gestaltung neuer Services, die auf bestehenden Daten aufbauen. Auch erleichtert sie die Evaluierung von möglichen Anwendungsfällen, beispielsweise im Bereich der Partnerprojekte, wie Register- und Systemverbund, Ausweisplattform oder E-ID. Somit trägt das Projekt dazu bei, die strategischen Anliegen des Digitalen Aktionsplans sowie die rechtlichen Ausarbeitungen des Digitalen Amtes – Legistik – als Teil der IKT-Strategie der österreichischen Verwaltung umzusetzen.

Im Projekt wurde nicht nur an einer aktualisierten Registerübersicht der Bundesregister inklusive Erhebung von vielfältigen Registermerkmalen gearbeitet. Darüber hinaus wurde eine Landkarte in Form einer anschaulichen Visualisierung erstellt, sowie ExpertInnen-Interviews geführt mit ausgewählten Ressorts und Organisationen innerhalb der österreichischen Registerlandschaft. Dabei wurden zu den erhobenen Daten implizites Wissen und zusätzliches Know-How erhoben, insbesondere, was die Verwendung und den Betrieb von Registern sowie mögliche Zukunftsszenarien betrifft.

Durch die Visualisierung der Datenflüsse zwischen den Registern wurde der Vernetzungsgrad der Registerlandschaft deutlich sowie die Verbreitung der bereichsspezifischen Personenkennzeichen ersichtlich.

"Apoptosis Network"

Bild: "Apoptosis Network" von sjcockell, lizenziert unter CC BY 2.0

Das Projekt lieferte wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf mögliche Weiterentwicklungspotentiale in den Bereichen Standardisierung, Datenführung, sowie im Hinblick auf verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der Datenqualität. Hierbei wurden Potentiale zu Änderungen definiert, die sich positive auf bestimmte E-Government-Prozesse auswirken können. Damit wurde mit der aktualisierten Registererhebung und der Visualisierung eine Grundlage für die weitere Analyse von Weiterentwicklungspotentialen im Hinblick auf Datenaustausch und die Nutzung bestehender Datenbestände gelegt.

Kontakt für Rückfragen

Mag. Judith Schoßböck, PhD

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