Kloster_Musik_Sammlungen / Edition

Imagefoto Klostermusik, Bernhard Rameder               

Projekt: Kloster_Musik_Sammlungen (abgeschlossen)

Die Musikbestände der Klöster leisten einen bedeutenden Beitrag zur Musiküberlieferung in Mitteleuropa. Dennoch sind sie bislang wenig erforscht, obwohl seltene musikalische Schätze nur darauf warten, gehoben zu werden. Das von Prof. Dr. Anja Grebe geleitete FTI-Projekt „Kloster_Musik_Sammlungen“ der Donau-Universität Krems befasste sich mit der Erschließung von Musikbeständen in den Klöstern zu Göttweig, Melk und Klosterneuburg. Das Projekt ging dabei über eine reine Katalogisierung von Musikalien hinaus: die Bestände wurden vielmehr in einen historischen Kontext gestellt, Editionen digital für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht und neue methodische Forschungsansätze entwickelt.

Das Zentrum für Angewandte Musikforschung zeichnete im Rahmen des Projekts für den Fachbereich "Edition" verantwortlich.
 

Fachbereich: Edition

Das Projekt „Kloster_Musik_Sammlungen“ verfolgt das Ziel einer Angewandten Musikforschung, die erschlossene Musik soll hörbar gemacht werden. Die Editierung und Publikation der Noten birgt jedoch große Herausforderungen:

„Wir versuchen möglichst viele NutzerInnen bei der Herausgabe der Noten zu bedienen, nicht nur Spezialensembles für Alte Musik. In der wissenschaftlichen Edition setzen wir daher auf eine digitale Präsentation des Notenmaterials. Das gibt den NutzerInnen die Möglichkeit, verschiedene Notenvarianten desselben Werks aus den Klosterbeständen zu vergleichen. Für die Visualisierung und Strukturierung dieser großen Datenmengen brauchen wir neue methodische Zugänge, beispielsweise unterstützen aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Digital Humanities diesen Ansatz.“ (Dr. Eva Maria Stöckler, Leiterin des Zentrums für Angewandte Musikforschung)

Die Editionen, die sowohl Einblicke in die „weltliche“ Rekreationsmusik als auch in das Herz der klösterlichen Klangkultur, der Sakralmusik, geben, sind in zwei Ausgaben erhältlich: in einer praktischen, jedoch nach historisch-kritischen Parametern erstellten Print-Ausgabe (Doblinger-Verlag Wien), und einer digitalen, kodiert im MEI-Format. Die zweite Variante richtet sich an Spezialensembles, Wissenschaftler*innen und historisch Interessierte, zeigt sie doch die gesamte Quellenüberlieferung des jeweiligen Werks inklusive aller Änderungen und Lesarten. Ergänzende Forschung ist im Oesterreichischen Musiklexikon online erschienen bzw. wird im Sammelband („Die Verbreitung der Streichquartette Marian Paradeisers“, in der Reihe des Instituts für NÖ Landeskunde) publiziert (Editionen und Beiträge: Günter Stummvoll).

Das Zentrum für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität Krems ist weiter darum bemüht, das musikkulturelle Erbe Niederösterreichs zu beforschen und pflegt den aktiven Kontakt zu den diversen Sammlungen und Archiven des Landes. Denn auch abgeschlossene Forschungsprojekte wie „Kloster_Musik_Sammlungen“ sind niemals „fertig“ – ist das Resultat stets nur eine Momentaufnahme, die selten alle Fragestellungen beantwortet, die es sich zu stellen lohnt.
 

Weiterführende Informationen:

https://klostermusiksammlungen.at/

 

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