11.11.2022

Plakat Vortrag ÖAW 2022

 

Die Universität für Weiterbildung Krems war bei einer Veranstaltung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit dem Beitrag von Elisabeth Nowotny, die am Standort Asparn an der Zaya im Rahmen ihrer Tätigkeit am Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften zu frühmittelalterlichen Bestattungsbräuchen forscht, vertreten.

Der Workshop "Interactions with the Dead in Early Medieval Central and Eastern Europe 5th to 8th cent. CE" wurde am 20.10.2022 auf der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hybrid abgehalten. Es handelte sich um einen von Edeltraut Aspöck im Rahmen eines ERC Grant Antrages abgehaltenen Workshop, in dessen Rahmen der aktuelle Forschungsstand und -fragen besprochen wurden. Die weiteren Vortragenden stammten aus Slowenien, Schweden und Deutschland und Österreich.

Elisabeth Nowotny, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems, stellte die beiden Gräberfelder von Maria Ponsee und Hauskirchen vor. Diese waren bereits in den 60er- und 70 er-Jahren des 20. Jahrhunderts ausgegraben, jedoch nur in Fundberichten publiziert worden, dabei wurden nur einzelne spezielle Befunde oder Funde vorgestellt.

Da das Publikationsrecht und die Dokumentation durch den Ausgräber Horst Adler an Elisabeth Nowotny abgetreten wurden, ergab sich die Möglichkeit einer umfassenden archäologischen Analyse. Außerdem wurde eine Auswertung dringlich, da Maria Ponsee eines jener Gräberfelder ist, welches im ERC Synergy Grant Histogenes (Integrating genetic, archaeological and historical perspectives on Eastern Central Europe, 400–900) komplett genetisch beprobt werden soll.

 

Mit seinen 95 Gräbern ist Maria Ponsee der bis dato bei weitem umfangsreichste ergrabene Bestattungsplatz der Langobardenzeit in Niederösterreich. Grab Maria PonseeEr befindet sich im heutigen Tullnerfeld, wohl jene Ebene mit dem Namen „Feld“, von der Paulus Diaconus in seiner Historia Langobardorum berichtet, dass sie im Jahr 505 n. Chr. durch die Langobarden besiedelt worden sei. Hauskirchen wiederum liegt im nordöstlichen Weinviertel. Es ist bis dato der Fachwelt vor allem durch Grab 13 bekannt, einem exeptionell reich ausgestatteten Frauengrab. Unter anderem fanden sich darin trotz Beraubung vergoldete Bestandteile von Pferdegeschirr und Zaumzeug.

Der Vortrag von Elisabeth Nowotny gab einen generellen Überblick über die beiden Bestattungsplätze und stellte einzelne, mit sekundären Grabpraktiken zu verbindende Befunde vor. Außerdem wurden die beiden Gräberfelder in der „langobardenzeitlichen Landschaft“ verortet und weiters Aspekte besprochen, die von Wichtigkeit sowohl für die generelle Beurteilung der materiellen Hinterlassenschaften der Langobarden im mittleren Donauraum als auch für eine historische Interpretation sein können.


Histogenes

Ansprechperson

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