Mit neusten Einblicken aus der Forschung war das Department für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung mit gleich vier Beiträgen aus unterschiedlichen Bereichen beim Internationalen Rechtsinformatik Symposion (IRIS) der Universität Wien vertreten. Die wissenschaftliche Tagung fand dieses Jahr bereits zum 24. Mal statt und wurde von 23. – 26. Februar in Salzburg, Wien und „überall“ im hybriden Format abgehalten. Der Schwerpunkt der Tagung liegt im Informationsaustausch der führenden österreichischen aber auch internationalen Rechtsinformatiker:innen über die rechtsdogmatischen, technischen, wirtschaftlichen, sozialen und philosophischen Fragestellungen des Rechts in der Wissensgesellschaft. Unter dem Thema „Cybergovernance“ konnten die Mitarbeiter:innen des Departments für E-Governance ihre Forschungsarbeiten vorstellen.
Sicherheit und Recht
Unter dem Schwerpunkt „Sicherheit und Recht“ präsentierte Bettina Pospisil – wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit – zusammen mit Edith Huber, Forschungsservice der Donau-Universität Krems, ihren Beitrag „Smart Home – Nutzung der Geräte in Österreich und Aspekte der Sicherheit und Regulation der Datensammlung“. Der Vortrag referenzierte dabei auf einem gemeinsamen Beitrag der Referentinnen mit Walter Seböck, Leiter des Zentrums für Infrastrukturelle Sicherheit, sowie Albert Treytl, Mitarbeiter des Departments für Integrierte Sensorsysteme der Donau-Universität Krems und Peter Kieseberg (FH St. Pölten). Der Konferenzbeitrag befasste sich mit der Frage, welche Arten von Heimautomationssystemen (HAS) sich in den österreichischen Haushalten finden. Darüber hinaus wurde beleuchtet wie die Österreicher:innen über die Sammlung und Verwendung ihrer Daten im Rahmen ihrer Nutzung dieser Geräte denken und wie sie sich mit konkreten Sicherheitsaspekten auseinandersetzen. Die Ergebnisse der Präsentation basieren auf einer österreichweiten, repräsentativen Befragung, welche im Rahmen des Forschungsprojektes „Angriffsresiliente IoT-basierte Sensoren in der Heimautomation" durchgeführt wurde.
ManyLaws
Die weiteren drei Beiträge, welche in Form von Workshops abgehalten wurden, brachten den Teilnehmer:innen verschiedene Teilaspekte des EU-kofinanzierten Projekts „ManyLaws“ (Call CEF Telecom, INEA/CEF/ICT/A2017/1567047) näher.
„ManyLaws“ ist der Prototyp eines innovativen Rechtsinformationsportals, das mit Hilfe des Einsatzes neuer technischer Werkzeuge jurisdiktions- und sprachübergreifenden Zugang zu juristischer und parlamentarischer Information bietet. Dieses Informationssystem ist durch die Zusammenarbeit in einem Konsortium bestehend aus der Universität der Ägäis, der Donau-Universität Krems, dem griechische Parlament, der österreichische Parlamentsdirektion und dem Softwareentwicklungsunternehmen Intrasoft International S.A. entstanden.
„ManyLaws“ zielt darauf ab, den Zugang zu juristischen Informationen für Fachleute, Bürger:innen und Unternehmen gleichermaßen zu erleichtern und die Effektivität der Entscheidungsfindung in der Gesetzgebungspraxis zu verbessern. Die Plattform nutzt die Integration offener juristischer Daten (im Prototyp österreichische, griechische und europäische Rechtsvorschriften sowie österreichische und griechische parlamentarische Materialien), die mit Hilfe von textanalytischen Methoden unter Einsatz von Hochleistungsrechnern aufbereitet worden sind. Die automatisierte Übersetzung (im Prototyp zwischen Deutsch, Griechisch und Englisch) unter Verwendung der eTranslation DSI sowie der IATE-API, zusammen mit verschiedenen Visualisierungen der abgerufenen Daten, macht die Plattform für ein breites Publikum attraktiv und einfach zu benutzen.
Im Rahmen des diesjährigen Internationalen Rechtsinformatik Symposion (IRIS) der Universität Wien wurden folgende Workshops abgehalten:
- Transcending Jurisdictional and Language Boundaries in Legal and Legislative Informatics: the “ManyLaws” Approach, Charalampos Alexopoulos (Universität der Ägäis), Günther Schefbeck (Österreichische Parlamentsdirektion), Sofia Tsekeridou (Intrasoft International S.A.), Shefali Virkar (Zentrum für E-Governance der Donau-Universität Krems)
- Cyber Governance and Legislative Informatics, Günter Schefbeck (Österreichische Parlamentsdirektion), Shefali Virkar (Zentrum für E-Governance der Donau-Universität Krems)
- Linking Austrian Open Legal Data across Silos, Bernhard Riedl, Lörinc Thurnay (Zentrum für E-Governance der Donau-Universität Krems)
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