Das Projekt

Risk Management for Cultural Heritage ist ein vom EU-Programm Erasmus+ gefördertes Projekt, das von Mazzini Lab Società Benefit geleitet und in Partnerschaft mit Arte Generali, die Niederlassung der Generali Versicherungsgruppe im Bereich Kunst und Kultur, und drei renommierten europäischen Universitäten durchgeführt wird: der Universität für Weiterbildung Krems, der Università per Stranieri di Perugia und der Ústav Teoretické A Aplikované Mechaniky aus der Tschechischen Republik.

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung eines neuen Curriculums für die berufliche Bildung, das den Anforderungen des Arbeitsmarktes im Bereich des Kulturgüterschutzes angesichts des Klimawandels gerecht wird und die entsprechenden Fähigkeiten und Kompetenzen formalisiert.

Das RMCH-Konsortium hat sich dabei für einen Oberbegriff für alle Aktivitäten des Projekts entschieden, der für die Öffentlichkeit leicht einprägsam ist und gleichzeitig als Akronym für den Schwerpunkt des Projekts steht: CHARISMA - Cultural Heritage Academy for Risk Management. Durch die eigentliche Bedeutung dieses Begriffs soll auch die Hingabe und das Engagement der Menschen hervorgehoben werden, die sich für eine berufliche Laufbahn im Bereich des Kulturgüterschutzes entscheiden.

Hintergrund

Der Klimawandel und die weltweite Energie- und Ressourcenknappheit sind ernsthafte Bedrohungen unserer Zeit. Dennoch gibt es nur wenige Studien über die Auswirkungen des Klimawandels auf unser materielles Kulturerbe. Kulturelles Erbe ist eine nicht erneuerbare Ressource, die für unsere Identität von entscheidender Bedeutung ist. Daher ist es notwendig, effektivere und effizientere Konservierungs-, Anpassungs- und Schutzstrategien zu entwickeln, um diese unschätzbaren Güter für die langfristige Zukunft zu erhalten.

 

Normalerweise gibt es unter den Mitarbeiter_innen eines Museums, einer Bibliothek, eines Archivs oder einer kulturellen Einrichtung jemanden, der dafür Sorge zu tragen hat, dass Kulturgüter oder bauliches Kulturgut vor extremen Wetterbedingungen (z.B. Überschwemmungen) und anderen Naturkatastrophen (z.B. Erdbeben) geschützt werden. Aber: Die Aufgabenzuweisung allein reicht nicht aus und ist nicht immer nachhaltig.

Expert_innen und Akteur_innen im Bereich des materiellen Kulturerbes (z.B. Eigentümer_innen historischer Häuser, Konservator_innen, Restaurator_innen, Manager_innen und Mitarbeiter_innen von historischen Gebäuden, Denkmälern, archäologischen Stätten, Museen, Archiven, Bibliotheken und Kunstgalerien) benötigen intuitive digitale Werkzeuge für die Risikobewertung ihrer Sammlungen und Objekte, um strukturierte, umfassende und gemeinsam nutzbare Schutzpläne zu entwickeln. Insbesondere müssen sie in der Lage sein, einen neuen Ansatz zu aktivieren, der es ihnen ermöglicht, sich an die aktuelle globale Situation anzupassen, Lösungen zu entwickeln und sofort zu handeln, um die Risiken zu bewältigen, die der Klimawandel und die globale Erwärmung für den Kultursektor mit sich bringen.

Innovation kann nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Institutionen sowie durch die Verschmelzung unterschiedlicher Kulturen und Ideale erreicht werden. Internationale Zusammenarbeit ist der einzige Weg, um das vorrangige Ziel zu erreichen, den Klimawandel zu stoppen und unser kulturelles Erbe zu schützen.

Ziele des Projekts

Risk Management for Cultural Heritage zielt darauf ab, die Fähigkeiten von Fachleuten, die historische Gebäude (Schlösser, Denkmäler, Museen, Archive, Bibliotheken, etc.) verwalten, zu verbessern, um die Risiken des Klimawandels richtig einzuschätzen und managen zu können.

Dies soll durch 4 spezifische Ziele erreicht werden:

  • Sammeln von Belegen und Sensibilisierung der relevanten Akteur_innen in Europa für den Bedarf an gut ausgebildeten und qualifizierten Personen im Bereich der Risikobewertung des kulturellen Erbes.
  • Untersuchung der Anforderungen des Arbeitsmarktes an verschiedene Qualifikationsniveaus und Kompetenzen zum Schutz des materiellen Kulturerbes vor dem Klimawandel.
  • Erstellung eines Prototyps für ein digitales Tool (eine Cloud-Datenbank mit Nutzeroberfläche), das Auszubildende in der beruflichen Bildung benötigen, um ihre Fähigkeiten zu testen und praktische Erfahrungen als Risikomanager_in zu sammeln.
  • Entwicklung und Erprobung eines modularen Blended-Learning-Trainingskurses für Risikomanager_innen und Klimawandelbeauftragte im Kulturgüterschutz.
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